US-Vizepräsident Mike Pence überzog China mit Vorwürfen. Es wolle eine autoritäre und repressive Weltordnung etablieren, in der Staaten durch die Seidenstraßen-Initiative in die Schuldenfalle und Abhängigkeit getrieben werden. Chinas Staatspräsident Xi Jinping hofierte stattdessen auf einem Sondertreffen seine pazifischen Partner.
2009 ist eine umfangreiche Studie des Autors zur Rolle der Volksrepublik China im Südpazifik zu dem Ergebnis gelangt, dass kein neuer Hegemon am Horizont erkennbar ist. Nur zehn Jahre später hat sich das Bild fundamental gewandelt. China ist in der riesigen, strategisch immer wichtiger werdenden Region allgegenwärtig. Es ist zu einem der führenden Akteure aufgestiegen, obwohl nur zu acht der 14 unabhängigen Inselstaaten diplomatische Beziehungen bestehen. Die Machtverhältnisse vor Ort haben sich dramatisch und nachhaltig zu Gunsten Chinas verschoben. Dies zeigt sich auch im schnellen Beitritt der pazifischen Partner zur von Peking verfolgten »Belt & Road«-Initiative. Die Initiative soll die Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts von Indonesien über Papua-Neuguinea hinaus in den Pazifik ausdehnen.