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Call for Papers südostasien (2/25): Männlichkeiten und Demokratisierung

© Du Pham
© Du Pham

Wir suchen Autor:innen und Interviewpartner:innen. Habt ihr Vorschläge oder Ideen? Wir freuen uns auf eure Beiträge!

Männlichkeiten und Demokratisierung

Wie in anderen Teilen der Welt sind auch in Südostasien Ideen und Ideale von Maskulinität durch soziokulturelle, politische und wirtschaftliche Veränderungen im Wandel begriffen. Zugleich werden diese gesellschaftlichen Prozesse von traditionellen Männlichkeitsvorstellungen und -erwartungen mitbestimmt.

Diese Vorstellungen von Familie, Gemeinschaft, davon, was es bedeutet männlich, weiblich oder divers zu sein, werden herausgefordert. Zunehmende Gleichstellung der Geschlechter, Empowerment von Frauen, rascher technologischer Wandel, Verstädterung, Migration und Globalisierung und zugleich das Erstarken neo-traditionalistischer und sozial konservativer religiöser Bewegungen – dies alles bildet ein komplexes Spannungsfeld, in dem individuelle und gesellschaftliche Genderrollen neu definiert und gelebt werden.

Sowohl Prozesse der Demokratisierung als auch eines wachsenden Autoritarismus werden durch Konzepte von Männlichkeiten beeinflusst. Die fortlaufende Verflechtung zwischen Staatsmacht und Militär in vielen Ländern Südostasiens, die Anziehungskraft autoritärer Männlichkeit in der Politik und andauernde bewaffnete Konflikte zeugen von der Beharrlichkeit von militarisierten Maskulinitäten. Zur Entwicklung von friedensfähigen Gesellschaften, zur Transformation und Aufarbeitung von Konflikten und zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt müssen auch Vorstellungen von militarisierter und gewaltbereiter Männlichkeit überwunden werden.

Diese Ausgabe der südostasien wird diese Prozesse untersuchen. Wir laden Beiträge aus ganz Südostasien ein, die die Situation von Männern sowie Konzepte von Männlichkeiten in Vergangenheit und Gegenwart untersuchen und Handlungsräume für die Zukunft eröffnen.

Mögliche Fragestellungen für Artikel können sein:

  • Wie verändern sich Männlichkeitsideale, unterschiedliche Geschlechterrollen und – erwartungen in Familien und Gemeinschaften?
  • Welche Auswirkungen hat die Gleichstellung der Geschlechter auf Männer und Männlichkeitsvorstellungen? Gibt es patriarchalischen Widerstand gegen mehr Gleichstellung und/oder neue Formen von Männlichkeit?
  • Wo und in welchen Formen sind militaristische maskuline Vorbilder noch sichtbar?
  • Welche Männlichkeitsideale und -rollen werden in pro-demokratischen Gruppen, in der Zivilgesellschaft und in sozialen Bewegungen mobilisiert?
  • Welche Rolle spielen traditionelle und soziale Medien bei der Popularisierung bestimmter Männlichkeitsideale?
  • Wie wirken sich die zunehmende Sichtbarkeit und Verstärkung der LGBTIQ* Gemeinde und deren Rechte in der Region (zum Beispiel Legalisierung von Homo-Ehe in Thailand, erste Gay Prides in Timor-Leste) auf traditionelle Vorstellungen von Maskulinität aus?

Wir freuen uns über Artikel in verschiedenen Formaten: Portraits von Akteur:innen, Kommentare, Reportagen, Hintergrundberichte, Analysen, Interviews, Foto-Essays sowie Rezensionen von Filmen, Musik oder Büchern. Gesucht sind sowohl Beiträge, die sich beispielhaft mit einzelnen oben genannten Aspekten (oder einzelnen Ländern Südostasiens) auseinandersetzen als auch Überblicksartikel zu strukturellen Fragen und Zusammenhängen (und der gesamten Region). Besonders willkommen sind innovative Ansätze und überraschende Perspektiven.

Diese Ausgabe erscheint in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung, die parallel eine Ausgabe zum Thema „Männlichkeiten und Demokratisierung in Asien“ in Form eines Dossiers auf ihrer Website veröffentlichen wird.

Laura Faludi, Henri Myrttinen, Du Pham, Monika Schlicher
Das Redaktionsteam der Ausgabe Männlichkeiten und Demokratisierung

Deadline

Deadline für Artikel (max. 10.000 Zeichen inklusive Leerzeichen) ist der 1. September 2025, in Einzelfällen und nach vorheriger Absprache mit der Redaktion kann eine spätere Deadline vereinbart werden. Bitte schickt uns vorab ein kurzes Proposal (max. 1.000 Zeichen). Wir freuen uns auf eure Ideen!

Kontakt zur Redaktion

masculinities@suedostasien.net

 

Selbstverständnis der südostasien:

südostasien versammelt Stimmen aus und über Südostasien zu aktuellen Entwicklungen in Politik, Ökonomie, Ökologie, Gesellschaft und Kultur. Zu vier Schwerpunkthemen im Jahr erscheinen Beiträge über die Region und die Länder Südostasiens sowie deren globale/internationale Beziehungen.

südostasien versteht sich als pluralistisches Forum eines herrschaftskritischen und solidarischen Dialogs, als Raum für Diskussionen zwischen Akteur*innen in Südostasien und Deutschland mit Nähe und Kenntnissen zu sozialen Bewegungen. südostasien beschäftigt sich mit Möglichkeiten transnationaler Solidaritätsarbeit angesichts ungleicher Machtverhältnisse zwischen dem globalen Norden und Süden. südostasien möchte Denkanstöße für das Handeln in Europa bzw. in Deutschland liefern.

 

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