Seit Monaten dreht sich die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft um die steigenden COVID-19 Todeszahlen. UN Generalsekretär António Guterres verkündete: „Die neuartige Coronavirus-Pandemie hat jetzt weltweit oberste Priorität, und der Klimawandel muss warten.“ Diese Haltung verkennt allerdings, dass beide Krisen insbesondere den globalen Süden gleichrangig treffen.
So mangelt es beispielsweise in Indonesien an Krankenhausbetten und Personal, um effektiv auf die Corona-Pandemie zu reagieren. Gleichzeitig verlieren zahlreiche Bewohner*innen der indonesischen Inselwelt ihre Lebensgrundlage wegen des steigenden Meeresspiegels.
In der Pandemie sind zum ersten Mal seit Jahrzehnten die globalen CO2-Emissionen signifikant gesunken. Der Smog in chinesischen und indischen Städten hat sich aufgelöst. Ähnlich war es nach der Ölkrise in den 1970ern und nach der internationalen Finanzkrise 2008/09, jedoch ohne langfristige Besserung. Ein Rückfall in dieses Schema würde zu einer Verschlimmerung der Klimakatastrophe führen. Deshalb sollte gerade jetzt ein globaler „Green New Deal“ angestrebt werden. Denn der Klimawandel wartet nicht, wie Guterres es hofft, auf ein Ende der Corona-Pandemie.