Der neue internationale Flughafen für Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh ist ein gutes Beispiel für die Bemühungen des Landes seine Wirtschaft wieder anzukurbeln. Doch anhaltende Landkonflikte und Probleme der guten Regierungsführung könnten den wirtschaftlichen Fortschritt untergraben. Denn viele Infrastrukturprojekte haben Folgen für Mensch und Umwelt und gefährden sowohl die soziale als auch die ökologische Nachhaltigkeit.
Ein Königreich für einen Flughafen
Forschende des Netzwerks der Stiftung Asienhaus haben zwischen Januar und Juni 2024 private Investitionen in Infrastrukturprojekte im Zusammenhang mit Landkonflikten in Kambodscha untersucht. Zehn Fallbeispiele mit Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften wurden ausgewählt, um die Dynamik der neuen Urbanisierungstrends in Kambodscha zu untersuchen. Diese Entwicklungen treten besonders oft in Satellitenstädten und an Stadträndern auf und gehen einher mit zunehmenden Druck auf Landbesitz und Sicherheit der lokalen Bevölkerung.
Studie zu Investitionen und Infrastrukturprojekten
Der in der Studie untersuchte, im Bau befindliche Flughafen Techo in Kandal soll jährlich mehr als 30 Millionen Passagiere abfertigen, die Hauptstadt bzw. Kambodscha besser an den internationalen Flugverkehr anbinden sowie den Tourismus und Handel im Land ankurbeln. Der Bau des Flughafens ist ein Symbol für Kambodschas strategische Investitionen, mit dem Ziel, bis 2050 den Status eines Landes mit hohem Einkommen zu erreichen.
Nach der Corona-Pandemie konzentrierte sich Kambodscha auf die wirtschaftliche Erholung. Hierbei räumt die neue Regierung, die seit August 2023 im Amt ist, Sektoren wie Immobilien und Stadtentwicklung Priorität ein.
Seit August 2024 überarbeiten kambodschanische Ministerien wichtige Gesetze, darunter das Investitionsgesetz von 2021 und das Landgesetz von 2001, um anhaltende Probleme bei der Landregistrierung, bei Rechtsstreitigkeiten und in der Verwaltung anzugehen. Die Studie schaut auf aktuelle Beispiele aus dem Bausektor und gibt Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der armen städtischen Bevölkerung in Kambodscha. Die Empfehlungen betonen die Notwendigkeit von Reformen zur Beilegung von Landstreitigkeiten, zum Schuldenabbau und zur Bekämpfung ungerechter Zwangsräumungen. Darüber hinaus werden die Umweltauswirkungen von Maßnahmen beleuchtet, die natürliche Lebensräume wie Seen und Küstengebiete betreffen.
Die Studie liegt in englischer Sprache vor.