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„Die militärische Tradition durchdringt noch immer alles“

Friedensdemo in Yangon 2017 (Foto Generation Wave)

Der Menschenrechtsaktivist Moe Thway, Gründungsmitglied und Präsident der Organisation Generation Wave, erklärt im Online-Magazin südostasien, warum die Kultur der Gewalt, des Militarismus und der Unterdrückung in Myanmar noch immer so stark ist.

„In der Vergangenheit hat das Militär seine Herrschaft damit gerechtfertigt, das Land vor politischer Zerrissenheit und dem Auseinanderbrechen schützen zu müssen. Ab Anfang der 2000er Jahre wollte das Militär selbst einen Systemwechsel, um den Druck der internationalen Sanktionen zu mindern. Deshalb wurden zivile Parteien bei den Wahlen 2010 zugelassen. Die politischen Veränderungen in Myanmar, die 2015 zu der Bildung einer Zivilregierung geführt haben, wurden nicht von den Menschen, der Oppositionspartei oder Aung San Suu Kyi herbeigeführt. Das Militär hat sie initiiert.

Seine Machtposition hat es in der Verfassung von 2008 abgesichert. Demnach wird ein Viertel der Parlamentarier*innen von der Militärführung ernannt. Für eine Verfassungsänderung sind 75 Prozent plus eine Stimme im Parlament nötig. Außerdem durchdringt die militärische Tradition noch immer alles. Auch viele führende NLD-Mitglieder haben einen militärischen Hintergrund, selbst Aung San Suu Kyi, deren Vater der Begründer der birmanischen Armee ist.“

Hier geht es zum Interview von Judith Kunze im Online-Magazin südostasien: „Die militärische Tradition durchdringt noch immer alles“

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