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„Diskriminierung von Frauen ist systemisch verankert“

Dialog-Veranstaltung der Women’s League of Burma (Foto Stiftung Asienhaus)

Der Schutz vor Gewalt und die Beteiligung von Frauen an Veränderungsprozessen stehen im Fokus des Frauenrechtsnetzwerks ‚Women’s League of Burma’ (WLB). Ein Gespräch mit der Vorsitzenden Lway Poe Ngeal im Online-Magazin südostasien.

Wie reagieren Familie und Freunde, wenn eine Frau sexuell belästigt, missbraucht oder vergewaltigt wurde?

Die meisten Überlebenden von sexueller Gewalt, Vergewaltigung und Menschenhandel können nicht mehr in ihre Dörfer zurückkehren. Die Gemeinschaft akzeptiert sie nicht mehr. Sie werden verspottet und selbst die Familie und Verwandten lästern über sie. Die meisten Männer schauen auf diese Frauen herab und denken: „Aha, sie wurde vergewaltigt; dann können wir das auch mit ihr machen.“ In meiner Arbeit habe ich auch mit vielen Überlebenden zu tun, die von Mönchen vergewaltigt wurden. Aber die Menschen in den Gemeinden halten weiter daran fest, sie zu verehren.

Welche Fortschritte siehst Du in Eurer Arbeit?

Frauenorganisationen können endlich Fragen der Gleichstellung ansprechen und den rechtlichen Schutz von Frauen diskutieren. Informationen in den sozialen Medien wirken sich ebenfalls positiv aus. Immer mehr Frauen wagen es, sich an Organisationen zu wenden, um Vergewaltigungen, sexuelle und häusliche Gewalt zu melden. In der Vergangenheit trauten sich Frauen nicht, offen darüber zu sprechen. Es war eine verbreitete Haltung, die Familie zu schützen. Niemand hätte sich über einen gewalttätigen Ehemann beschwert.

Hier geht es zum Interview von Judith Kunze im Online-Magazin südostasien: „Diskriminierung von Frauen ist systemisch verankert“

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