Deutsche, die nach Hongkong wollen, müssen je nach Impfstatus 14-21 Tage im Hotel in Quarantäne – wo sie täglich Wasserflaschen, Lunchpakete und Besteck aus Einwegplastik gelieferten bekommen, auch gegen ihren ausdrücklichen Willen. Der Pandemie-bedingte Ressourcenverbrauch steht in der scharfen Kritik lokaler Umweltschutz-NGOs, auch in Bezug auf den drastisch ansteigenden Plastikkonsum durch Online-Bestellungen. Im Jahr 2020 umfasste dieser in Hongkong 780 Mio. Verpackungsteile.
Auf dem Festland hingegen wurde schon vor Pandemiebeginn im Januar 2020 ein groß-dimensionierter Fünf-Jahres-Plan zum Verbot von nicht biologisch abbaubarem Einwegplastik in verschiedenen Wirtschaftsbereichen veröffentlicht. Im Januar 2021 traten seine ersten Schritte in Kraft, die jetzt bereits ein nationales Verbot von Strohhalmen in Restaurants und ein vorerst auf Großstädte beschränktes Verbot von Plastiktüten beim Einkaufen bedeuten. Trotz diesen Maßnahmen beobachten chinesische Wissenschaftler*innen auch den Plastikverbrauch auf dem Festland mit akuter Sorge, da dieser wie überall weltweit Pandemie-bedingt in die Höhe schoss. Boomende Lieferdienste verpacken die Bestandteile ihrer Lieferungen z.B. alle separat – in den 2 Monaten des ersten Lockdowns in Wuhan ließen sich die verbrauchten Essensverpackungen theoretisch zu 31 Mount Everests stapeln.
Immerhin agiert die Politik des Festlands schneller als die Regierung in Hongkong. Dort ist der Beginn der Eindämmung von Einwegplastik-Geschirr aktuell auf 2025 angesetzt – eine Aussicht, die im August von Hongkonger Umwelt-Organisation mit einer Petition und einem aus Einweg-Geschirr gebasteltem, 3 Meter hohem „Plastik-Monster“ angefochten wurde.