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Indonesien: erfolgreicher Streik der Arbeiter*innen von PT Dinuo in Jakarta

Die sechsmonatige Protestaktion von entlassenen Arbeitern des chinesisch-indonesischen Unternehmens PT Dinuo ist erfolgreich beendet worden. Die 150 Angestellten erhalten die ihnen zustehenden ausgebliebenen Gehaltszahlungen und andere Leistungen.

Seit April 2019 besetzten Arbeiter des insolventen chinesisch-indonesischen Unternehmens PT Dinuo den Produktionsstandort am Hafen Jakartas, um gegen die Kündigung der Belegschaft und ausbleibende Gehaltszahlungen zu protestieren. Nun endete die Protestaktion erfolgreich mit der Zahlung der geforderten Leistungen an die rund 150 Mitarbeiter*innen des Unternehmens, die aufgrund von Insolvenz zum 31. August 2019 entlassen wurden. 

Entlassene Mitarbeiter*innen werden nun bezahlt

Die Durchsetzung der Zahlung von Gehältern und Abfindungen sowie Sozialleistungen war alles andere als selbstverständlich für die rund 150 Angestellten PT Dinuos. Zwar entsprachen diese Forderungen geltendem indonesischen Recht, jedoch weigerte sich das Unternehmen über Monate seinen Verpflichtungen nachzukommen.

Lange Besetzung des Standortes

Aus Protest besetzten die Arbeiter seit April das Unternehmensgelände. In drei Schichten à 50 Personen wechselten sich die Arbeiter im drei-Tages-Rhythmus ab, um das Lager durchgehend besetzt zu halten und bei einer möglichen Räumung des Geländes vor Ort zu sein. Die Arbeiter campierten nur durch eine Plane vor Sonne und Regen geschützt und mit einer provisorischen Kochstelle zur Verpflegung der Streikenden ausgestattet vor dem Firmengelände.

Das Unternehmen hatte im März 2019 die Insolvenz angemeldet und gab aufgrund dessen den Produktionsstandort im Norden Jakartas auf.

Insolvenz kam überraschend

PT Dinuo war in der palmölverarbeitenden, chemischen Industrie tätig und stellte am Standort Jakarta Seifennudeln, Fettsäuren, Glyzerin, hydriertes Palmöl (HPO) und weitere Palmölderivate mit einer Produktionskapazität von 400 t/Tag her. Noch im Jahr 2018 gab es aufgrund einer guten Auftragslage Pläne zum Ausbau der Produktion, wodurch die Anmeldung der Insolvenz umso überraschender für die Angestellten kam. PT Dinuo exportierte seine Produkte hauptsächlich zur Weiterverarbeitung nach China, aber auch nach Thailand, Taiwan und Südkorea.

Monatelange Verhandlungen mit PT Dinuo

Die Arbeiter von PT Dinuo sowie Vertreter der Gewerkschaft FBTPI (Federasi Buruh Transportasi Pelabuhan, Indonesia) zeigten sich zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlungen. Obwohl die geforderten Zahlungen den gesetzlichen Vorgaben entsprachen, mussten die Arbeiter von PT Dinuo lange für die tatsächlichen Leistungen kämpfen.

Die nun erfolgten Zahlungen seien ein großer Erfolg und keinesfalls selbstverständlich, sondern dem unermüdlichen Einsatz der streikenden Arbeiter von PT Dinuo zuzuschreiben, die dieses Ziel nach monatelangen Verhandlungen durchsetzen konnten. 

Auch Teilnehmer*innen des Workshops der AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus auf dem diesjährigen Asientag unterstützten die Streikaktion mit einer großzügigen Spende als Zeichen der internationalen Solidarität mit den betroffenen Arbeiter*innen in der Palmöl-Industrie.

Bericht von Sarah Richter (AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus)

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