Am 12. Mai wurde in Jakarta ein Gesetz verabschiedet, das den indonesischen Bergbau stark deregulierte. Fortan entfällt die bisherige Obergrenze von 15.000 Hektar pro Schürfgenehmigung, was eine ungehemmte Ausdehnung der Minen und weitere Abholzung begünstigt. Eine automatische Verlängerung der Schürfrechte wurde ebenfalls eingeführt, wodurch eine effektive Kontrolle der Umweltauflagen erschwert wird.
Ähnliche Gesetze zur Deregulierung wurden bereits früher entworfen und in das indonesische Parlament eingebracht. Angesichts massiver Straßenproteste mussten diese Pläne allerdings eingestellt werden. Wegen der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen durften sich die Menschen nun nicht mehr versammeln. In der Folge konnte auch kein öffentlicher Druck auf die Regierung aufgebaut werden, was die Verabschiedung des Gesetzes erleichterte. Erst die Corona-Pandemie ermöglichte demnach eine zunehmende Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen.