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Die Welt ächzt und boomt, es wird übermäßig investiert, konsumiert, gereist, gerodet, erhitzt, weggeschmissen, versiegelt, produziert… All dies befeuert den Klimawandel – doch zu welchem Preis für Natur und Mensch?
Der menschengemachte Klimawandel ist überall spürbar und trifft viele Länder Asiens besonders hart. So bedrohen steigende Meeresspiegel, Dürren, Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme und Erdrutsche die einzigartigen Ökosysteme Asiens, mit desaströsen Auswirkungen für die menschliche Gesundheit, Ernährungssicherheit und Lebensgrundlagen. Besonders betroffen: Kleinbäuer:innen, ethnische Minderheiten, Indigene und marginalisierte Gruppen.
Das Festhalten am Status Quo, einer mutlosen Klimapolitik und das Herauszögern der Energiewende, wird den Klimawandel nicht bremsen. Wie können insbesondere die Verursachenden in die Verantwortung genommen werden? Kann das 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden? Wie möchte und kann die Menschheit zukünftig leben?
Weltweit setzt sich die Zivilgesellschaft lautstark für eine wirkungsvolle Klimapolitik sowie gegen Umweltzerstörung, emissionsfördernde Großprojekte, ein „weiter so“ zur Stromgewinnung durch fossile Energiequellen und Atomkraft ein.
Die zivilgesellschaftlichen Klimabewegungen Asiens sind facettenreich. Sie binden Individuen und Gruppen ein, denen die Klimapolitik ihrer Regierung nicht weit genug geht. Proteste gegen Staudammprojekte, landwirtschaftliche Monokulturen oder den Abbau von seltenen Erden und Baustoffen sind keine neuen Phänomene– vielmehr sind die Vielfalt, Digitalisierung, Vehemenz und deren Vernetzung neu. In einem zunehmend autoritären politischen Umfeld verschiedener Länder Asiens sind Aktive in der Klima- und Umweltbewegung diversen Risiken ausgesetzt.
Auf dem 11. Asientag schauen wir konkret: wie gehen vom Klimawandel betroffene Menschen in Asien damit um und in welcher Verantwortung stehen wir?
Wir laden Sie/Euch herzlich in die Alte Feuerwache ein und freuen uns auf spannende Diskussionen.
Monika Schlicher (Stiftung Asienhaus), Mirjam Overhoff (philippinenbüro), Nataly Jung-Hwa Han (Korea Verband)
Die Tagesveranstaltung findet am Samstag, den 22. April 2023, in der Alten Feuerwache in Köln statt und wird von der Stiftung Asienhaus, dem philippinenbüro e.V. und dem Korea Verband organisiert.
Die Anmeldung für den 11. Asientag erfolgt über ein Formular auf unserer Webseite. Bitte nutzen Sie dazu den QR-Code bzw. Link auf diesem Flyer. Die Anmeldung ist bis zum 20. April 2023 möglich.
Teilnahmebeitrag (inklusive Mittagessen): 12 Euro / 7 Euro ermäßigt, vor Ort zu entrichten
Klimagerechtigkeit: Was geht uns das an?
Anika Schröder (MISEREOR)
Klimapolitik: Wie solidarisch sind wir?
Sven Harmeling (CARE Deutschland)
The life we choose: Climate justice activism in the Philippines
Mitzi Jonelle Tan (YACAP)
Loss and Damage made in Germany? Kohle, das 1,5-Grad-Ziel und transnationale Proteste
Deutschland strebt eine Vorreiterrolle im Kohleausstieg an, stellt jedoch klimapolitische Forderungen hinter die Interessen der Industrie. Wie steht es um die Klimaverantwortung Deutschlands? Wie versucht China seine Klimaziele zu erreichen und wie sind diese mit den deutsch-europäischen Strategien verbunden? Während das 1,5-Grad-Ziel unwahrscheinlicher wird, vernetzen sich zivilgesellschaftliche Proteste weltweit. Eine Paneldiskussion.
Amadeo Kaus (Fridays for Future Köln), Leonie Suna-Kiefer (Stiftung Asienhaus), N.N., Moderation: Hannah Wolf (philippinenbüro)
Klimagerechte Transformation: alle in einem Boot?
Der globale Norden braucht einen Systemwandel: wir müssen unseren Alltag und Wirtschaftsweise verändern, damit Treibhausgase reduziert werden. Doch was bedeutet „Transformation“ für den Globalen Süden? Wie kann Transformation sozial gerecht gestaltet werden, auch für vulnerable Gruppen? Asiens wachsende Städte schaffen besonders große Herausforderungen, was ist für eine Anpassung an den Klimawandel nötig, wo liegen Chancen?
Anika Schröder (MISEREOR), Nadine Willner (GermanZero), N.N. (Netz), Moderation: Mirjam Overhoff (philippinenbüro), Raphael Göpel (Stiftung Asienhaus)
Küstengemeinschaften in der Klimakrise
Die Auswirkungen des marinen Klimawandels sind in Südostasien sowie im Pazifik gravierend. Küstengemeinden, die abhängig sind von einem intakten Ökosystem Meer und über wenige Ressourcen für notwendige Anpassungen verfügen, sind in ihrer Existenz bedroht. Was bedeutet das für die Region, wie gehen Gemeinden in Timor-Leste mit den Herausforderungen um?
Jan Pingel (Ozeanien-Dialog), Octavio de Araujo (Berater für Klimawandel und nachhaltige Bewirtschaftung), Moderation: Monika Schlicher (Stiftung Asienhaus)
Auswirkungen des Klimawandels auf die Verwirklichung von Menschenrechten
Die Klimazerstörung führt weltweit zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, so sind in Asien Menschenrechte auf Nahrung, Wasser und Gesundheit massiv bedroht. Diejenigen, die sich für sie einsetzen, sind zunehmend gefährdet. Anhand von Beispielen aus Nepal und den Philippinen diskutieren wir mit Betroffenen wie ihre Rechte geschützt und gewährleistet werden können.
Sprache: Englisch
Vennel Chenfoo (Defend Mindanao), N.N., Sabine Pabst (FIAN International), Moderation: Astrud Beringer (Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen)
Solar, Windstrom & Co. – Wie nachhaltig sind sie?
„Erneuerbare Energien“ sind nicht unumstritten: Hohe Kosten, Umweltschäden, Landraub und die Zerstörung von Biodiversität spielen in Asien wie auch in Deutschland eine große Rolle. Welche (nachhaltigen) Optionen gibt es, wer finanziert sie? Der Workshop bietet eine interaktive Auseinandersetzung mit diversen Themen- und Länderperspektiven aus Indien, China, Indonesien, Philippinen und Korea.
Sprache: Englisch/Deutsch
Cynthia Deduro (Dagsaw), Mibi Ete (Akdemikerin), Felix Anderl (Uni Marburg), N.N. I Moderation: Joanna Klabisch (Stiftung Asienhaus) und Olga Basnet (North East India Forum)
Kampf um Klimagerechtigkeit: Kendeng und der Widerstand gegen HeidelbergCement
Am Kendeng-Gebirge auf Java will der Konzern HeidelbergCement eine Zementfabrik errichten. Das Vorhaben mit Abbau des Karstgebirges gefährdet das Ökosystem und die Lebensgrundlagen Tausender. Die Bevölkerung wehrt sich seit Jahren, auch mit transnationaler Vernetzung. Welche Klimaungerechtigkeiten beinhaltet der Fall, wie kann Gerechtigkeit erstritten werden?
Yvonne Kunz (KITLV), Markus Dufner (Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre), Janty Jie (Watch Indonesia!), Moderation: Raphael Göpel (Stiftung Asienhaus)
Veganismus als zivilgesellschaftliche Initiative für eine nachhaltige Lebensweise in Südkorea
Südkorea hat eine lange Tradition für fleischhaltige Küche. Da frisches Gemüse und alternative Produkte teuer sein können, stellt der Verzicht auf tierische häufig einen Luxus dar. Um den hohen Fleischkonsum entgegenzuwirken, gründen Städte und Gemeinden kooperative Genossenschaften, Geschäfte und Bauernhöfe, die eine vegane Lebensweise fördern sollen.
Sprache: Englisch
Miyeon Choi (Filmemacherin) / Moderation: Anna Grimminger (Mitglied im Vorstand Stiftung Asienhaus)
Film: Myanmar’s Forgotten Revolution
Seit zwei Jahren setzen die Menschen Myanmars sich gegen die versuchte Machtübernahme des Militärs zur Wehr. Doch ihr Widerstand findet immer weniger Platz in öffentlichen Diskursen. Diese in Großbritannien produzierte Dokumentation möchte das ändern. Der Film wird auf Englisch gezeigt, und anschließend gemeinsam diskutiert.
Sprache: Englisch/Deutsch
Nyein Chan May (German Solidarity with Myanmar Democracy), Minn Tinmaung (Produzent), Moderation: Majid Lenz (Stiftung Asienhaus)
Gemeinsam in der Klimakrise: Verantwortung und Visionen
Eine solidarische globale Klimabewegung ist der einzige Ausweg aus der Klimakrise. Doch was können wir hier im globalen Norden tun, um zivilgesellschaftliche Akteur:innen in Asien zu unterstützen? Was erwarten sie von uns? Zum Abschluss des Asientages setzen wir uns mit diesen Fragen auseinander. Dabei kommen asiatische Akteur:innen zu Wort und wir suchen nach gemeinsamen Ansatzpunkten zivilgesellschaftlichen Engagements.
Moderation: Jan Pingel (Ozeanien-Dialog und Mitglied im Kuratorium Stiftung Asienhaus), Mary Montemayor (philippinenbüro)
EINLADUNG zur Ausstellung mit Rahmenprogramm: Die partizipative Kunst des Kollektivs Taring Padi
Die Arbeiten des 1998 gegründeten Künstler:innenkollektivs entstammen der Protestkultur Indonesiens und prangern politische, soziale und ökologische Missstände an. Ihre Holzschnitte sind eine Symbiose zwischen einer traditionellen Kunst und einer zeitgenössigen Protestform.
23. April 2023, 14:00 -19:00 Uhr, Galerie Smend, Mainzer Straße 31, 50678 Köln
Eine Veranstaltung von Stiftung Asienhaus und Deutsch-Indonesische Gesellschaft Köln