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3. Asientag: Demokratie ♦ Entwicklung ♦ Globalisierung

3. Asientag 2015

Welche Folgen haben Freihandelsabkommen in Südostasien, wie wehren sich Betroffene vom Bergbau in Indien und den Philippinen und wie blicken Menschen aus Asien auf eine europäische Debatte zu Charlie Hebdo und Pegida? Wir laden ein zum 3. Asientag am 21. März 2015 in der Alten Feuerwache, Köln, mit vielen Informationen und Diskussionen rund um aktuelle Themen.

Viele Länder Asiens befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen rasanter wirtschaftlicher Entwicklung und fragilen Demokratisierungsprozessen. Daraus hervor gehen viele ungelöste – teils gewaltsame – Konflikte. Denn viele Menschen profitieren nicht vom anhaltenden Wirtschaftswachstum und Projekten, die Entwicklung und Modernisierung versprechen. So  wehren sich Betroffene beispielsweise gegen Bergbauvorhaben und Menschenrechtsverletzungen in Indien und den Philippinen. In Thailand sollte 2014 ein Putsch das Glück ins Land zurückbringen. Es entstand ein Unrechtsstaat, gegen den sich nun die demokratische Bewegung stellt. Derweil versuchen Wirtschaftsmächte wie die Europäische Union sich durch Freihandelsabkommen und – wie in Burma – durch Investitionsverträge einen Stück vom begehrten Kuchen zu sichern.

Einfluss nimmt auch, wie man in Asien und Europa untereinander und mit seiner eigenen Geschichte umgeht. So scheint eine Aufarbeitung des Massenmordes nach der Machtergreifung von Suharto 1965-66 in Indonesien auch 60 Jahre später noch immer nicht erwünscht zu sein. In Ostasien wird ein erstarkender Nationalismus zur Abgrenzung von den Nachbarstaaten benutzt. Auch in Europa erleben wir ein Wiedererstarken fremdenfeindlicher Bewegungen. Wie blicken Menschen mit asiatischen Wurzeln auf diese Entwicklung und gibt es ähnliche Strömungen auch in Asien?

Wir laden Sie herzlich ein, sich am 21. März in der Alten Feuerwache Köln zu aktuellen Entwicklungen zu informieren. Bringen Sie Ihre Ansichten und Erfahrungen in die Diskussionen ein und lernen Sie die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen kennen.   

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus
Jan Pingel, philippinenbüro
Genia Findeisen, Südostasien-Informationsstelle

 

Hier geht es zum Programmflyer 

Programm: Samstag, 21. März 2015, Köln, Alte Feuerwache

10:00 Uhr       Anmeldung

10:30 Uhr       Begrüßung durch Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus & Jan Pingel,                           philippinenbüro

10:40 Uhr       Eröffnungsrede: Wolfram Schaffar: Demokratie und Entwicklung in                             der globalen Krise

11:30 Uhr       Vorträge und Diskussionen Teil I

13:00 Uhr       Mittagessen und Zeit zum Netzwerken

14:30 Uhr       Vorträge und Diskussionen Teil II

16:00 Uhr       Kaffeepause mit Köstlichkeiten aus den Philippinen

16:30 Uhr       Podiumsdiskussion: Charlie Hebdo und Pegida:
                          Asiatische Blickpunkte auf eine europäische Debatte

 

I Vorträge und Diskussionen 11:30 - 13:00 Uhr

„Burma Grabbing“: Wer schnappt sich das größte Stück vom Kuchen?

Seit seiner Öffnung 2011 erfährt Burma einen massiven Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen und internationalen Hilfsgeldern. Anhand von China, Indien und EU werden die vielfältigen negativen Auswirkungen dieses Trends im urbanen und ländlichen Raum aufgezeigt.

Esther Tenberg, Asienhaus-Hochschulgruppe Uni Bonn
Nora Sausmikat, China-Programm, Stiftung Asienhaus
Michael Hackmann, Arbeitsgruppe Burma, Stiftung Asienhaus
Moderation: Mandy Fox, freie Radio-Journalistin

 

Bauern, Bio und Baumwolle - Land grabbing und nachhaltige Landwirtschaft in China

Der Workshop beleuchtet, wie China den industriellen Anbau von Baumwolle in Afrika vorantreibt.  Wir analysieren, welche Rolle nachhaltige Landwirtschaft in China spielen kann und welche Auswirkung die Verteilung von Ressourcen wie Wasser auf die ländliche Entwicklung hat.

Sabine Ferenschild, Südwind e.V
Eefje Aarnoudse, IAMO Leibniz Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien
Cornelia Kirchner, IFOAM - Organics International
Moderation: Ulrike Nehls

 

Rohstoffpolitik in Asien: verletzte Menschenrechte, verbogener Rechtsstaat, verwehrte Teilhabe. Die Beispiele Indien und die Philippinen

Unsere Konsummuster tragen zu einer erhöhten Nachfrage an Rohstoffen bei. Diese kommen - direkt als Metall oder indirekt als Vorprodukte - aus der ganzen Welt nach Deutschland. In Indien und den Philippinen entzünden sich am Abbau von Rohstoffen Proteste. Derweil wird in Europa diskutiert, welche Verantwortung Unternehmen entlang ihrer Lieferketten haben, um genau diese Konflikte zu vermeiden.

Johannes Icking, Aktionsbündnis Menschenrechte Philippinen
Theo Rathgeber, Forum Menschenrechte und Adivasi-Koordination in Deutschland
Michael Reckordt, PowerShift / AK Rohstoffe
Moderation: Sonja Ernst, Südasienbüro

  

Thailand, be Happy!! Einschätzungen zur Lage in Thailand nach dem Militärputsch

Das Motto des Putsches am 22. Mai 2014 lautet: (Wir) bringen Glück zurück nach Thailand! Wie können wir in Deutschland/EU die demokratische Bewegung gegen den Unrechtsstaat unterstützen? Wie kann ein EU-weites Netzwerk geschaffen werden?

Mit Tippawan Duscha, Menschenrechtsaktivistin
Saksith Saiyasombut, politischer Blogger und Journalist
Moderation: Jari Trabert, Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt Demokratie in Thailand

Sprache: Thai/Deutsch, In Kooperation mit dem Thai-Deutschen Forum für Demokratie und Menschenrechte 

 

II Vorträge und Diskussionen 14:30 - 16:00 Uhr 

Vorsicht Freihandel! Europäische Handelspolitik in Südostasien

Der Workshop gibt eine Einführung in die jüngsten Entwicklungen von bilateralen Freihandels- und Investitionsabkommen an Beispielen aus Südostasien und Europa, stellt Protestbewegungen vor und blickt auf Alternativen.

Jan Pingel, philippinenbüro e.V.
Theresa Hanske, Arbeitsgruppe Burma der Stiftung Asienhaus
Roman Herre, FIAN (angefragt)
Moderation: Jörg Schwieger

 

Nation. Befreiung. Krieg? Instrumentalisierter Nationalismus in Ostasien

In China, Japan und Korea diente der Nationalismus der Modernisierung und wird zur Herrschaftslegitimation sowie zur Abgrenzung von den Nachbarstaaten genutzt. Führt der jeweilige Nationalismus angesichts ungelöster Territorialstreitigkeiten und verbreiteter Geschichtsklitterung zu wirtschaftlichen oder gar militärischen Konflikten?

Mit Nataly Han Jung-Hwa, Korea Verband e.V.
Shi Ming, Journalist mit Schwerpunkt China
Yajima Tsukasa, Fotojournalist
Moderation: Sven Hansen, Asien-Redakteur der taz

Mae La - Bilder aus dem Alltagsleben von karenischen Flüchtlingen

Das größte Flüchtlingslager an der thailändisch-burmesischen Grenze ist derzeit Zufluchtsort von mehr als 46.000 Menschen. Mae La ist jedoch nicht nur ein Ort des Schutzes, sondern auch ein Ort der Diskriminierung seitens des thailändischen Staates, der Korruption und der Perspektivlosigkeit.

Vortrag und digitale Fotoausstellung von Julia Gorlt. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Fotografen Soungpoe aus Mae La. 

 

Indonesien und Osttimor: Aufarbeitung der Vergangenheit unerwünscht! 

Vor 60 Jahren, 1965, kam es in Indonesien mit der Machtergreifung von General Suharto zu einem der größten Massenmorde des 20. Jahrhunderts. 1975 fiel Indonesien in Osttimor ein, und die bis 1999 andauernde Besatzung ging mit schweren Menschenrechtsverbrechen einher. Die veränderte Kräfteverhältnisse nach dem Kalten Krieg haben zum Rücktritt von Suharto und zur Konfliktlösung in Osttimor beigetragen, doch vor einer Aufarbeitung verschließen die Staaten die Augen. Welchen politischen und wirtschaftlichen Zwänge der Vergangenheit wirken bis heute nach?

Anett Keller, freie Journalistin und Mitglied der Südostasien-Informationsstelle
Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

 

Podiumsdiskussion: Charlie Hebdo und Pegida: Asiatische Blickpunkte auf eine europäische Debatte

Mit Pegida erleben wir ein Wiedererstarken fremdenfeindlicher Bewegungen in Deutschland. Nach dem Terroranschlag auf die Zeitschrift Charlie Hebdo wird die Gleichsetzung Islam=Terror zunehmend mehrheitsfähig. Wie erleben Menschen mit asiatischen Wurzeln diese Entwicklung? Wird die europäische Islamfeindlichkeit in Ländern wie Indonesien diskutiert? Und gibt es Parallelen zu ähnlichen nationalistischen und rassistischen Bewegungen in Asien?

Es diskutieren Tatat, Menschenrechtsaktivistin aus Indonesien, Shi Ming, Journalist, und Anett Keller, Asien-Journalistin 

Moderation: Katharina Stahlenbrecher

 

Markt der Möglichkeiten: NGOs stellen ihre Arbeit vor

Allerweltshaus, Babaylan Germany, Philippine Women's Forum, Deutsch-Indonesische Gesellschaft Köln, Deutsch-Nepalische-Gesellschaft, Deutsche-Osttimor Gesellschaft, FEMNET, Forum Ziviler Friedensdienst, Gate - Netzwerk Tourimus Kultur, Gesellschaft der Chinafreunde  - Partnerschaftsverein Köln-Peking, Korea-Verband, Litprom - Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, philippinenbüro und Aktionsbündnis Menschenrechte Philippinen, Powershift, Südasien-Büro, Südostasien-Informationsstelle, Stiftung Asienhaus mit Burma-Initiative & China-Programm

 

Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Asienhaus, philippinenbüro und Südostasien-Informationsstelle                                         

Anmeldung bis 19. März 2015 per E-Mail an 

Julia Bühler: anmeldung.asientag2015(at)asienhaus.de

oder rufen Sie an: 0221 716 121-11 oder -13

Teilnahmebeitrag (inklusiv Mittagessen): 10 Euro / 5 Euro ermäßigt

Veranstaltungsort: Alte Feuerwache Köln, Melchiorstr. 3, 50670 Köln

Details & Anfahrt: Alte Feuerwache Köln

 

Mit bedanken uns für die freundliche Unterstützung einzelner Workshops bei:

Engagement Global im Auftrag des

der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen

 

und bei

 

 

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