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AEPF 12: Workshop zu Solidarität entlang der Palmöl-Wertschöpfungskette

Im Workshop diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam Ansätze der Vernetzung in der Wertschöpfungskette von Palmöl..

Die AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus organisierte mit Kooperationspartnern beim 12. AEPF einen Workshop zu Palmöl. Dabei wurden alle Stationen der Produktionskette von Palmöl betrachtet, verknüpft und Potentiale sowie Herausforderungen für die Vernetzungsarbeit und Stärkung der Beschäftigten heraus gearbeitet.

"Wir wollen im Workshop Ideen zur Stärkung und dem Aufbau von Netzwerken entlang der Wertschöpfungskette von Palmöl weiterentwickeln und potentielle Mitstreiter*innen gewinnen", gab Fahmi Panimbang, Koordinator des Palmöl-Projektes der Stiftung Asienhaus, zu Beginn des Workshops als Ziel aus.

Vernetzung von Arbeiter*innen entlang der globalen Produktionsketten

Im Workshop engagierten sich etliche Vertreter*innen verschiedenster Menschenrechts- und Umweltorganisationen in Asien und Europa sowie Mitglieder von Gewerkschaften, diskutieren Ansätze, identifizierten Schwachstellen und suchten gemeinsam nach Lösungen.

Von der Plantage bis in die Fabrik

Die Teilnehmer*innen skizzierten zuerst die im Netzwerk zu beachtenden Stationen in der Produktionskette, vom Plantagenarbeiter*innen im Globalen Süden, über Hafenarbeiter*innen und LKW-Fahrer*innen bis hin zu den Arbeiter*innen in der verarbeitenden Industrie in Europa.

Anschließend wurden Herausforderungen bei der Vernetzungsarbeit identifiziert, wie z.B. die intransparenten Strukturen von Konzernen. Häufig ist unklar aus welchen Plantagen oder von welchen kleinbäuerlichen Betrieben Palmfrüchte von welchen Konzernen angekauft werden. Stark diskutiert wurde die Frage mit welchen Mitteln man Gewerkschaften über Grenzen hinweg vernetzen kann. Das vielfältige Wissen der Teilnehmenden aus verschiedenen Ländern brachte wichtige Informationen und Anknüpfungspunkte zu weiteren Vorgehen hervor.

Schnittstelle: Umweltgerechtigkeit und Arbeiterbewegungen

Im Anschluss an die Skizzierung des Netzwerks wurden die Teilnehmenden in zwei Diskussionsgruppen aufgeteilt.

Die erste Diskussionsgruppe beschäftigte sich damit Schnittstellen zwischen Umwelt- und Arbeiterbewegungen zu erarbeiten. Die Herausforderung war die auf den ersten Blick widersprüchlichen Interessen der beiden Bewegungen, Arbeitsplatz versus Umweltschutz, zu bewältigen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Unter anderem würden bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne den Palmölpreis ansteigen und alternative Öle konkurrenzfähiger werden lassen, so dass die Expansion von Plantagen eingedämmt würde. Auch wurde diskutiert, inwieweit Arbeiter*innen, die Arbeitsplätze verlieren würden, Umschulungen erhalten sollten, um so z.B. im erneuerbaren Energiesektor arbeiten zu können.

Solidarität mit Arbeiter*innen bei Nestlé

Bei dem Palmöl-verarbeitenden Konzern Nestlé stehen momentan Sparmaßnahmen an, um eine Renditen von 18,5 % zu erreichen. Dies bedeutet drohende Entlassungen für mehr als 300 Mitarbeiter*innen in Deutschland.

Bei dem Workshop stand Nestlé daher beispielhaft im Mittelpunkt. Die Veranstaltung endete mit einer Solidaritätsbekundung der Teilnehmer*Innen zu Nestlé-Arbeiter*innen. Oliver Pye und Fahmi Panimbang fuhren im Anschluss an das AEPF gemeinsam mit Vertreter*innen der NGG und Arbeiter*innen zu einer Protestaktion vor der Zentrale von Nestlé in der Schweiz.

12. Asia Europe People’s Forum (AEPF12) in Gent

Die Veranstaltung fand im Rahmen des 12. Asia Europe People’s Forum (AEPF12) in Gent (Belgien) am 29. September 2018 statt. Der Workshop wurde von der AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus, gemeinsam mit Sawit Watch (Indonesien) und 11.11.11 (Belgien) organisiert. Die Stiftung Asienhaus organisierte auch einen Workshop zur politischen Situation in Thailand und zu Chinas Belt & Road Initiative.

Text: Fahmi Panimbang & Andrea Höing

 

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