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Bericht: Protestaktion in Paris gegen thailändische Regierung

Am 26. Juli 2020 demonstrierten über 70 Personen am Place de la République in Paris.

Am Place de la République im Zentrum von Paris fand am 26. Juli 2020 eine Kundgebung gegen die militärnahe Regierung Prayuth Chan-ocha statt.

Die Protestaktion unter dem Motto „Keinen Bock mehr auf Prayuth“ wurde durch das Network of Thai Workers in Europe organisiert. Es war in diesem Jahr bereits die dritte Kundgebung in Paris. Rund 70 Menschen nahmen daran teil.

Lautstark und deutlich forderten die Demonstrierenden die Rückkehr zu einer echten Demokratie und bekundeten ihre Solidarität mit der stetig wachsenden Jugendprotestbewegung in Thailand, die die größte Demokratiebewegung seit dem Militärputsch im Mai 2014 darstellt.

Ruf nach Reformen von Verfassung, Justiz und Armee

Zu den zentralen Themen der Kundgebung zählten die Einschüchterung und Verfolgung kritischer Bürger*innen durch die thailändische Regierung, wozu auch das Verschwindenlassen von Oppositionellen gehört sowie der Ruf nach umfassenden Reformen von Verfassung, Justiz und Armee. In engem Zusammenhang mit einer Kritik am thailändischen König, der trotz Corona-Krise weiterhin in Deutschland residiert, wurden auch die wachsende Verteilungsungerechtigkeit und notwendige soziale und wirtschaftliche Reformen thematisiert.

Bei der Kundgebung wechselten sich Reden der Dissident*innen Aum Neko und Tito Faiyen sowie der Vertreterin des Network of Thai Workers in Europe mit Liedern der Band Fai-Yen ab, einer Musikgruppe, die in ihren Liedern zum Widerstand gegen die autoritäre Regierung Thailands aufruft und deren Mitglieder aufgrund der Verfolgung durch die Regierung im August 2019 aus dem Exil in Laos nach Frankreich geflohen waren. Zum Abschluss der Kundgebung legten die Demonstrierenden eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer politischer Gewalt ein.

Prodemokratische Bewegung von Exilthailänder*innen in Europa

Die Protestaktion war Ausdruck einer europaweiten Bewegung von Exilthailänder*innen und prodemokratischen Migrant*innen. Ähnliche Kundgebungen gegen die thailändische Regierung fanden in den letzten Wochen auch in London, Berlin und Kopenhagen statt.

Im Frühjahr gab es bereits mehrere Kundgebungen in europäischen Städten. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden dann keine weiteren Protestaktionen statt.

Text & Fotos: Praphakorn Wongratanawin.

Weitere Fotos finden sich auf der Facebookseite der Stiftung Asienhaus.

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