Weder freie noch faire Wahlen in Thailand
Klar ist, dass wenig klar ist: Nach dem Urnengang in Thailand herrschen Chaos, Frust und gar Wut im Land. Mehr als 51 Millionen Wahlberechtigte, davon sieben Millionen Erstwähler*innen, waren am 24. März dazu aufgerufen, die 500 Mandate des thailändischen Unterhauses zu bestimmen, davon 350 in den Wahlkreisen direkt, die anderen 150 entsprechend des Stimmenanteils der jeweiligen Parteien und deren Listen.
Vorläufige Ergebnisse der Parlamentswahlen
Vorläufige Ergebnisse ließ die thailändische Wahlkommission nur per Salamitaktik durchsickern: Am 28. März verkündete sie, die erst 2018 gegründete militär-treue Palang Pracharath Partei, die den einstigen Armeechef und heutigen Juntachef Prayut Chan-ocha zu ihrem Spitzenkandidaten kürte, habe die meisten Stimmen erhalten.
Wogegen die oppositionelle Puea Thai, das politische Lager um Ex-Premierminister Thaksin Shinawatra und dessen Schwester, die einstige Regierungschefin Yingluck Shinawatra, mehr Sitze erringen konnte.
Nicola Glass, freie Journalistin und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Asienhaus, schreibt über die aktuelle Situation in Thailand und Ereignisse nach den Wahlen.