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13. Asientag: Macht, Medien und Menschenrechte

13. Asientag in Köln
Der 13. Asientag findet am 5. Juli in Köln statt.

Am 5. Juli findet der Asientag statt. Das Programm ist online, Anmeldungen ab sofort möglich. Im Anschluss feiert die südostasien ihr Jubiläum.

Macht, Medien & Menschenrechte

Weltweit spielen Medien und zivilgesellschaftliche Bewegungen eine zentrale Rolle bei der Wahrung und Durchsetzung der Menschenrechte. Doch es zeichnet sich eine besorgniserregende Entwicklung ab: Autoritäre Regierungen und mächtige Interessensgruppen setzen verstärkt auf Repression, Überwachung und gezielte Desinformation, um kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen.

In Asien geraten Aktivist:innen, Menschenrechtsverteidiger:innen und zivilgesellschaftliche Organisationen zunehmend unter Druck. Repressive Mediengesetze in Indien, die systematische Kontrolle der Informationslandschaft in Kambodscha, Verleumdungsklagen gegen Medienschaffende in den Philippinen sowie gezielte Desinformation in sozialen Netzwerken bedrohen Medien- und Meinungsfreiheit massiv, weltweit und auch hier in Deutschland. Gleichzeitig erleben wir eine zunehmende Kriminalisierung zivilgesellschaftlicher Initiativen, die sich für Transparenz, Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Doch es gibt Widerstand. Trotz Repressionen setzen sich mutige Menschen für eine freie und gerechte Gesellschaft ein. Sie organisieren Proteste, decken Menschenrechtsverletzungen auf und bauen starke Netzwerke auf – von der lokalen Ebene bis hin zur internationalen Zusammenarbeit. Diese Akteur:innen spielen eine entscheidende Rolle im Kampf für Menschenrechte und eine gerechte Gesellschaft.

Welche Bilder transportieren deutsche Medien zu unseren Partnerländern? Wie sieht strategische Medienarbeit in Zeiten einer bedrohten Pressefreiheit aus? Wie können wir Geschlechtergerechtigkeit, Intersektionalität und die Bedarfe der Partner:innen in unserer Arbeit berücksichtigen? Und wie beeinflussen wir beispielsweise in Form von Lieferketten die Situation vor Ort?

Diesen Fragen widmen wir uns auf dem 13. Asientag. Gemeinsam wollen wir diskutieren, analysieren und uns vernetzen – für eine Welt, in der Menschenrechte, Demokratie und zivilgesellschaftliches Engagement nicht verhandelbar sind.

Im Anschluss feiern wir das 40-jährige Jubiläum der Zeitschrift südostasien. Seit vier Jahrzehnten begleitet sie die Entwicklungen in der Region mit fundierten Analysen und kritischer Berichterstattung. Dies möchten wir gemeinsam mit Autor:innen, Wegbegleiter:innen und Interessierten würdigen – mit anregenden Gesprächen, spannenden Beiträgen und einem geselligen Ausklang des Tages.

Wir laden Sie / Euch herzlich ein und freuen uns auf inspirierende Diskussionen!

Monika Schlicher (Stiftung Asienhaus), Mirjam Overhoff (philippinenbüro e.V.), Nataly Jung-Hwa Han (Korea Verband)

Wann & Wo?

  • Samstag, 5. Juli 2025,10 – 17.30 Uhr
  • Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln
  • Bei Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an: asientag(at)asienhaus.de oder per Telefon unter +49-221-71612113 an die Stiftung Asienhaus.
  • Alle Infos finden sich auch auf dem Flyer zum 13. Asientag

Anmeldung

  • Die Anmeldung für den 13. Asientag und/oder die Jubiläumsfeier der südostasien erfolgt über ein Formular auf unserer Webseite. Die Anmeldung ist bis zum 1. Juli 2025 möglich.
  • Teilnahmebeitrag (inklusive Mittagessen): 20 Euro Solibeitrag / 12 Euro regulär / 5 Euro ermäßigt, vor Ort zu entrichten
     

Programm 13. Asientag

 

Ab 9:15 Uhr Anmeldung

 

Begrüßung & Eröffnung: Repression & Resonanz – Zivilgesellschaft in Wort, Bild und Aktion
10:00 – 11:45 Uhr 

 

Keynote: Wenn Macht sich verhärtet – Autoritäre Verschiebungen weltweit
Sheila Mysorekar (Journalistin, Vorsitzende neue deutsche organisationen – das postmigrantische netzwerk e. V.)

Drei Schlaglichter geben Einblick in unterschiedliche Perspektiven zivilgesellschaftlichen Engagements:
– Feministische Perspektiven und mediale Ausdrucksräume in China.
– Zivilgesellschaftliche Strategien in den Philippinen, wenn Engagement unter Anklage steht.
– Ausdruck von Widerstand – Begegnung mit Ausstellungsobjekten im Raum.

Moderation: Joanna Klabisch (Stiftung Asienhaus), Hannah Wolf (philippinenbüro)

 

Vorträge und Diskussionen I
11:45 – 13:15 Uhr

 

Pressefreiheit unter Druck – Handlungsspielräume durch strategische Medienarbeit nutzen                                                                                              [Refektorium]

Pressearbeit steht vielerorts unter Druck: durch autoritäre Tendenzen, Verleumdungsklagen, (Selbst-) Zensur, Drohungen und schrumpfende Budgets. All das erschwert unabhängige Berichterstattung – mit gravierenden Folgen für die Zivilgesellschaft. Strategische Medienarbeit wird daher immer wichtiger, um Menschenrechtsthemen und Anliegen sozialer Gerechtigkeit in die Öffentlichkeit zu tragen. In diesem Workshop möchten wir den Status quo der Pressefreiheit in ausgewählten Ländern beleuchten sowie Hürden und Erfolge von strategischer Medienarbeit aufzeigen.

Clarisa Ramos (ICHRP Belgien), Nataly Jung-Hwa Han (Korea Verband), Hendra Pasuhuk (Deutsche Welle, Kuratorium Stiftung Asienhaus), Moderation: Raphael Göpel (Stiftung Asienhaus), Hannah Wolf (Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen) und Mirjam Overhoff (philippinenbüro)

 

Macht, Menschenrechte und Revolution
[Clarenbach-Saal]

Die Bevölkerung Myanmars tritt der Junta mutig entgegen, doch Konflikte um Zukunftsvisionen und Interessen offenbaren sich, besonders in Rakhine. Dort schwelen seit langem Spannungen zwischen Rohingya, der Rakhine-Bevölkerung und der Zentralregierung. Einige Gruppen streben nach Autonomie oder Unabhängigkeit, andere nach einem inklusiven demokratischen Staat. Die Zivilbevölkerung gerät zwischen die Fronten. Wie kann gemeinsamer Widerstand gelingen? Welche
Zukunftsmodelle können alle Gruppen einbinden? Und wie geht man mit menschenrechtsverletzenden Akteuren um?

Zainul Mustafa (Rohingya Gemeinde Deutschland), Majid Lenz (Stiftung Asienhaus), Moderation: Nyein Chan May (German Solidarity Myanmar e.V., Kuratorium Stiftung Asienhaus)

 

Menschenrechte von Frauen und Mädchen in Nepal und Timor-Leste
[Fliesteden Raum]

Geschlechtergerechtigkeit ist ein Beitrag zu Demokratisierung und Frieden. Doch zunehmend sind Frauenrechte weltweit unter Druck. In diesem Workshop werden drei Menschenrechtsverteidigerinnen der zivilgesellschaftlichen Organisationen FOKUPERS aus Timor-Leste und Nepal Mahila Ekata Samaj (NMES) aus Nepal in einer Video-Schaltung darüber berichten, wie sie zu den Themen häusliche Gewalt sowie Landrechte und das Recht auf Wohnen arbeiten. Sie kämpfen dabei auch um Einfluss auf Gesetzgebungen, um politische Partizipation und setzen sich dafür ein, dass Gewalt die gesellschaftliche Akzeptanz verliert.

Sprache: Englisch

Domingas Amaral und Judit Ribeiro da Conceição (FOKUPERS), Bina Buddhacharya (Nepal Mahila Ekata Samaj, NMES), Moderation: Birgit Felleisen (Nepal-Dialogforum)

 

Mittagspause: Lunch aus Myanmar und Zeit zum Netzwerken

 

Vorträge und Diskussionen II
14:30 – 16:00 Uhr

 

Solidarität in autoritären Zeiten – Wie verteidigen wir die Menschenrechte?
[Refektorium]

Eine neue Ära des Autoritarismus prägt weltweit die Außenpolitiken und Entwicklungszusammenarbeit, die zunehmend an Forderungen verknüpft wird und deren Fördermittel gekürzt werden. Was brauchen unsere Partner:innen in Asien und welche Erfahrungen haben sie mit der feministischen Außenpolitik gemacht? Wir sprechen über Erfahrungen aus Lobbygesprächen und von gemeinsamen Kooperationen wie den Internationalen Advocacy Netzwerken (IAN). Daneben möchten wir Herausforderungen der Advovacy-Arbeit aufzeigen und gemeinsam darüber diskutieren, was deutsche Politik für Zivilgesellschaft und Menschenrechte noch leisten kann.

Nyein Chan May (German Solidarity Myanmar, Kuratorium Stiftung Asienhaus), Dieter Reinhardt (North East India Forum), Raphael Göpel (Stiftung Asienhaus), Astrud Lea Beringer (Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen), Moderation: Jan Pingel (Ozenanien-Dialog, Kuratorium Stiftung Asienhaus)

 

Menschenrechte in Rohstofflieferketten: Kann und will die EU noch progressiv sein?
[Clarenbach-Saal]

Nach Jahren gradueller Fortschritte in Richtung strengerer Sorgfaltspflichten für Unternehmen droht das Jahr 2025 einen negativen Wendepunkt zu markieren: Kehrtwende der USA, wachsender Widerstand auch in der EU (Stichwort Omnibus). Droht eine Rückabwicklung der EU-Menschenrechtspolitik noch vor ihrer Umsetzung? Was kann die EU realistischerweise in der neuen geopolitischen Situation überhaupt erreichen, auch mit Blick auf China und die USA?

Michael Reckordt (powershift e.V.), Pablo Campos (SÜDWIND), Nadja Dorschner (Rosa Luxemburg Stiftung), Moderation: Bertram Lang (Kuratorium Stiftung Asienhaus)

 

Spiel mit dem (Un-)Sagbaren – China
[Fliesteden Raum]

Wie lassen sich kritische (zivil)gesellschaftliche Fragen erörtern – dort, wo direkte Sprache nicht möglich ist? In digitalen Räumen entstehen Austauschplattformen und Ausdrucksformen, die mit Abstraktion und Symbolik komplexe Realitäten verhandeln. Sie eröffnen Bottom-up-Perspektiven auf China, die ein diverseres Chinabild ermöglichen können. Doch KI wird intelligenter, digitale Öffentlichkeiten und Machtverhältnisse verändern sich – was heißt das für Solidarisierung und Partizipation

Lennart Riedel (Universität Heidelberg), Chen Qi, Moderation: Joanna Klabisch (Stiftung Asienhaus)

 

Abschluss
16:15 – 17:30 Uhr

Südostasien im Blick?!

Wie schauen wir auf Menschen und Themen der Länder Südostasiens: welchen Raum, Rolle und Bedeutung haben sie in der deutschsprachigen Medienlandschaft? Kritische Medien sind ungemütlich, sie setzen dem eurozentristischen Blick etwas entgegen und bringen partnerschaftlich Stimmen und wichtige Perspektiven ein. Gemeinsam diskutieren wir die Herausforderungen, vor denen die zivilgesellschaftliche Medienarbeit steht.

Marina Wetzlmaier (Redaktion südostasien, Südlink), Hendra Pasuhuk (Redaktion südostasien, Deutsche Welle), Sven Hansen (taz), Mirjam Overhoff (philippinenbüro, Mitherausgeberin der südostasien), Moderation: Monika Schlicher (Stiftung Asienhaus)

 

Jubiläumsfeier der Zeitschrift südostasien
Ab 18 Uhr

Im Anschluss an den Asientag feiern die Zeitschrift südostasien! Bei einem Empfang ab 18 Uhr laden wir Weggefährt:innen, Unterstützer:innen, ehemalige und aktuelle Redakteur:innen sowie Leser:innen der südostasien ein, das Erreichte gemeinsam zu feiern!

Wir feiern 40 Jahre südostasien und zwar gleich mehrfach in unserer aktuellen Jubiläumsausgabe: Wir bleiben in Bewegung – 40 Jahre südostasien. Wir blicken auf vier Dekaden des Wandels in der Region und auf die Veränderungen der Beziehungen zwischen Europa und Südostasien. Wir ziehen Bilanz bei gesellschaftlich relevanten Themen und politischen Handlungsfeldern.

Auch zur Feier bitte anmelden.

 

Ausstellung zu Myanmar

Der international ausgezeichnete Fotograf Mauk Kham Wah hat seine Heimatregion Myanmar bereist. Dabei hat er in bewegenden Bildern und einer Videoinstallation das Leben der Menschen im Widerstand gegen die Militärdiktatur festgehalten. Auf dem Asientag wollen wir diese Eindrücke mit euch teilen und einen Einblick in das Leben während des Konflikts geben.

 

Jetzt zum 13. Asientag anmelden!

 

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