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Zivilgesellschaft in Indonesien und China: "Driving the Green Shift"

©Stiftung Asienhaus

„Driving the Green Shift“: Workshopbericht mit Videoaufzeichnung zu zivilgesellschaftlichen Perspektiven zur Energiewende in China und Indonesien

Am 19. Dezember 2024 fand der digitale Workshop „Driving the Green Shift“ statt. Im Mittelpunkt standen zivilgesellschaftliche Perspektiven und Herausforderungen zur Energiewende in China und Indonesien – zwei Länder, die in diesem Themenbereich eng miteinander verbunden sind und die beide eine zentrale Rolle in der globalen Energiepolitik spielen.

Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projekts „Climate Crisis and Global China“ des China-Programms der Stiftung Asienhaus durchgeführt. Das Projekt wird gemeinsam mit NGOs aus Indonesien und China umgesetzt, die die sozialen und ökologischen Auswirkungen der globalen Energie- und Investitionspolitik Chinas untersuchen. Das Projekt fördert den transnationalen Dialog zivilgesellschaftlicher Akteure in Asien. Adressaten des Workshops waren zivilgesellschaftliche Kooperationspartner aus Indonesien und China, sowie externe Expert: innen.

 

Zusammenarbeit mit der Chongqing Renewable Energy Society (CRES)

Der Workshop entstand in Kooperation mit unserem Projektpartner Chongqing Renewable Energy Society (CRES), einer als NGO registrierten wissenschaftlich-technischen Organisation mit Sitz in Chongqing, jener chinesischen Stadt, die als "Renewable Energy Hub" bekannt ist. CRES ist auf den Bereich erneuerbarer Energien spezialisiert und verfolgt neben Projekten in Forschung und politischer Beratung auch Aktivitäten zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Energiewende. Darüber hinaus setzt die Organisation einen marktorientierten Ansatz in Zusammenarbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen in Chongqing um. 

 

Gemeinsame Herausforderungen und Potenziale für Kooperation

China und Indonesien stehen trotz unterschiedlicher Ausgangsbedingungen vor ähnlichen Herausforderungen im Bereich der Energiewende. Als bedeutende Kohleproduzenten und -konsumenten ist der Druck groß, klimagerechte Alternativen zu fördern und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Im Workshop wurden konkrete Kooperationspotenziale identifiziert, etwa im Technologietransfer, bei grünen Investitionen oder im Rahmen einer vertieften Süd-Süd-Zusammenarbeit.

So ist Indonesien aufgrund seiner geografischen Beschaffenheit auf den Ausbau intelligenter Stromnetze angewiesen, während China bereits über umfangreiche Erfahrungen mit Ultrahochspannungs-Übertragungsleitungen in schwer zu versorgende Regionen verfügt. Solche komplementären Ansätze bieten Anknüpfungspunkte für eine Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Akteure beider Länder, um die Energiewende transparent und inklusiv zu gestalten und negative Auswirkungen zu minimieren.

 

Herausforderungen einer sozial- und umweltgerechten Entwicklung

Im Workshop wurden kritische zivilgesellschaftliche Perspektiven wie auch technische und wirtschaftspolitische Herausforderungen diskutiert. Thematisiert wurden unter anderem:

  • Unklare politische Leitlinien in Indonesien beim Kohleausstieg;
  • Finanzierungsbarrieren für grüne Projekte in China;
  • sowie Fragen nach transparenter und sozial gerechter Projektgestaltung. 

 

Insbesondere wurde von Teilnehmenden auf die Gefahr hingewiesen, dass in vielen Regionen Top-down-Ansätze dominieren und lokale Gemeinschaften kaum in Planungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Daraus ergab sich für die Runde ein zentrales Fazit: Energieprojekte müssen inklusiv, partizipativ und sozial verträglich gestaltet werden. Dies gelingt nur, wenn Vertreter:innen lokaler Gemeinden und der Zivilgesellschaft in einen konstruktiven Austausch mit politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger:innen beider Länder eingebunden werden. 

 

Rolle transnationaler Kooperationen zivilgesellschaftlicher Organisationen 

Zivilgesellschaftliche Organisationen können einen entscheidenden Beitrag zur Transformation der Energiesysteme leisten durch Wissensvermittlung, Einbindung lokaler Perspektiven und Vernetzung gesellschaftlicher Akteure, auch über Landesgrenzen hinweg. Zivilgesellschaftliche Organisationen bringen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen und können so dazu beitragen, transparente Prozesse zu fördern und soziale Gerechtigkeit im Rahmen der globalen Klima- und Energiepolitik zu stärken.

Internationale Kooperationen und gemeinsame zivilgesellschaftliche Initiativen – wie dieser Wissensaustausch – können dazu beitragen, nachhaltige Lösungen zu entwickeln und den sozialen Zusammenhalt in Transformationsprozessen zu sichern. Besonders dort, wo zivilgesellschaftliche Handlungsspielräume eingeschränkt sind und wirtschaftliche und politische Interessen überwiegen.

Eine Aufzeichnung des Workshops finden Sie hier.

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