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südostasien Sonderausgabe zur Frankfurter Buchmesse 2025

Das Kunstwerk „Hinuktok“ („Ponder“) zeigt zwei Figuren in einer asiatischen Hockstellung, die an die Bulol erinnert, die intensiv in die Sonne blicken. Beide sind in tiefe Kontemplation versunken und laden den/die Betrachter:in zu einer ähnlichen Reflexion ein. Umgeben sind sie von einem dichten Feld aus Mustern, die aus indigenen philippinischen Tätowierungen, Textilien und Schnitzereien stammen – visuelle Reize, die Erinnerungen, Identität und kulturelle Kontinuität wachrufen. Das Werk dient als Meditation über den anhaltenden Kampf um die Durchsetzung der philippinischen Identität und Nationalität inmitten der anhaltenden Umstände des Neokolonialismus. © Armand Dayoha, alle Rechte vorbehalten
Das Kunstwerk „Hinuktok“ („Ponder“) zeigt zwei Figuren in einer asiatischen Hockstellung, die an die Bulol erinnert, die intensiv in die Sonne blicken. Beide sind in tiefe Kontemplation versunken und laden den/die Betrachter:in zu einer ähnlichen Reflexion ein. Umgeben sind sie von einem dichten Feld aus Mustern, die aus indigenen philippinischen Tätowierungen, Textilien und Schnitzereien stammen – visuelle Reize, die Erinnerungen, Identität und kulturelle Kontinuität wachrufen. Das Werk dient als Meditation über den anhaltenden Kampf um die Durchsetzung der philippinischen Identität und Nationalität inmitten der anhaltenden Umstände des Neokolonialismus. © Armand Dayoha, alle Rechte vorbehalten

„Fantasie beseelt die Luft“ – Blick auf die philippinische Literatur über Frankfurt hinaus

„Fantasie beseelt die Luft“ – mit diesem Zitat aus José Rizals berühmtem Widerstandsroman „Noli me tangere“ von 1887 präsentieren sich die Philippinen vom 15. bis zum 19. Oktober 2025 als Gastland der Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main. Dieses Zitat, so heißt es auf der Webseite der Buchmesse, baue eine Brücke „zur lebendigen kulturellen und literarischen Bandbreite des Landes“.

Die Philippinen gelten nicht gerade als Land der Vielleser:innen: Bücher sind teuer und für die breite Bevölkerung kaum zugänglich. Oft erscheinen philippinische Bücher auf Englisch statt in einer der 171 Sprachen des Landes. Übersetzungen gestalten sich schwierig, da auf den einzelnen Inseln jeweils eine ganz eigene Literatur existiert, in einer der viele verschiedene Sprachen. Erscheint ein Buch mit einer Auflage von 1.000 Exemplaren, gilt es in den Philippinen bereits als Bestseller.

Im ganzen Land wird versucht, mit rund 1.700 kleinen Bibliotheken, so genannten „Book Nooks“ (Buchnischen), zumindest punktuell auch ärmere Bevölkerungsschichten mit Literatur zu versorgen. Auch Schreibwarenladen National Book Store, den es überall im Land gibt, verkauft vereinzelte philippinische Bücher. Doch das Buchsortiment besteht eher aus internationalen Bestsellern, wie „Gregs Tagebücher“, „Harry Potter“ oder „Tribute von Panem“. Es gibt ein paar wenige Buchläden mit philippinischer Literatur, wie zum Beispiel den Mt. Cloud Bookshop in Baguio City oder diverse Universitätsbuchhandlungen.

Mit dieser Sonderausgabe zur philippinischen Literatur werfen wir einen Blick auf einige Neuerscheinungen sowie frisch auf Deutsch übersetzte Bücher und stellen sie in Rezensionen vor. Gleichzeitig schauen wir auf die vergangenen Jahre zurück und veröffentlichen einige bereits erschienene Rezensionen noch einmal. Neben Texten zu Büchern sind auch Rezensionen zu Studien sowie zu Dokumentar-, Kurz- und Spielfilmen dabei.

Außerdem beleuchten wir, wie die Frankfurter Buchmesse im philippinischen Diskurs wahrgenommen wird: Welche Bedeutung wird dem Auftritt als Gastland beigemessen? Was steht hinter dem Boykott-Aufruf verschiedener philippinischer Autor:innen und Verlage?

"Fantasie beseelt die Luft – Blick auf die philippinische Literatur über Frankfurt hinaus" – so lautet das Thema der Sonderausgabe der südostasien zur Frankfurter Buchmesse. Inhaltlich konzipiert wurde sie von Kathrin Stopp, Jörg Schwieger, Katja Hanke, Leah Hilario-Sikorski, Lena Mrotzek und Mirjam Overhoff.

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