Im Zuge der Corona-Pandemie stieg der Konsum lokaler Medien in Indonesien um 200 Prozent an. Zeitgleich brachen jedoch, auf Grund der wirtschaftlichen Lage im Land, die Werbeeinnahmen lokaler Medienunternehmen um 30 bis 40 Prozent ein. Infolgedessen stieg deren Abhängigkeit von staatlichen Mitteln und damit auch der Einfluss von Lokalregierungen auf die Berichterstattung. Die kritische Distanz, speziell im Hinblick auf die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, hat sich dadurch zunehmend verringert.
Auf nationaler Ebene indes, ist ein Trend hin zum Alarismus zu beobachten. Im Rahmen einer Studie der Human Resource Management Academic Research Society (HRMARS) untersuchten Forscher*innen aus Indonesien und Malaysia über einen Zeitraum von sechs Monaten die Sprache in einer der führenden Zeitungen der jeweiligen Länder. Mit dem Ergebnis, dass die indonesische Tageszeitung „Kompas“ in über 83 Prozent ihrer Artikel zur Corona-Pandemie einen alarmierenden Ton anschlägt und Ängste innerhalb der Bevölkerung schürt. Eine ermutigende Sprache war im Kontext der Berichterstattung gänzlich abwesend.