Wer sich mit der Regierung Kambodschas beschäftigt, bekommt oftmals zu hören, dass es "viele" Rote Khmer in ihr gäbe.
Zuvorderst natürlich Premierminister Hun Sen, der in den Jahren von 1975 bis zu seiner Flucht nach Vietnam 1977 als stellvertretender Regimentskommandeur im Militär des "Demokratischen Kampucheas" (DK) aktiv war. Doch wie sind sie überhaupt dahin gekommen? Und was ist aus ihren ehemaligen Kamerad*innen geworden?
Daniel Bultmann zeigt, wie sich Hun Sen und seine Eliten als Machtapparat etablierten und sich gegenüber anderen Akteuren durchsetzten. Hierzu gibt er einen Rückblick über die Entstehung der Roten Khmer und verdeutlicht die relevanten unterschiedlichen einzelnen Flügel und Gruppierungen, aus denen sie sich zusammensetzten. Anhand der Entwicklungen vom Ende des Regimes der Roten Khmer über die vietnamesische Besetzung, der Friedensmission der UN und der Win-Win-Politik Hun Sens, gibt er einen Überblick zur Geschichte der Khmer Rouge bis hin in die Gegenwart.