Am Tamok-See (auf Khmer: Boeung Tamok oder Boeung Kobsrov) in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh wohnen ca. 1.000 Menschen. Die meisten leben vom Fischfang oder dem Anbau von Lotosblumen und Wasserspinat, sowie von Landwirtschaft und Kleingewerben. Der See wird seit einigen Jahren aufgeschüttet, um Landflächen zu gewinnen. Danach werden Bauprojekte umgesetzt. Die lokale Bevölkerung muss weichen und verliert zunehmend ihre Lebensgrundlagen. Es kommt auch zu Vetreibungen.
Wie sind die aktuellen Entwicklungen am Tamok-See? Was gibt es für Veränderungen mit den Baumaßnahmen? Wie wirkt sich das auf die Gemeinden aus, die um den See herum leben? Was denken die Betroffenen?
Video zu aktuellen Entwicklungen am Tamok-See (Boeung Tamok oder Boeung Kob Srov)
FIAN Deutschland und die Stiftung Asienhaus unterstützen den Kurzfilm mehrerer kambodschanischer zivilgesellschaftlicher Organisationen, um über die Situation am Tamok-See zu informieren. Wir haben das Video übersetzt und mit deutschen Untertiteln versehen.
Hintergrund zum Tamok-See
2016 erklärte die kambodschanische Regierung den Tamok-See zum öffentlichen Staatseigentum, wodurch er eigentlich geschützt und für das öffentliche Interesse bewahrt werden sollte. Seit 2018 wurden jedoch immer mehr Flächen des Sees an Institutionen und Privatpersonen vergeben.
Der See wird mittlerweile massiv mit Sand und Kies aufgefüllt, um Land zu erschließen und zu bebauen. Zahlreiche Gebäude sind bereits entstanden. Die Folgen sind Vertreibungen, Verlust von Biodiversität und Umweltverschmutzung. Die dort lebenden Fischer:innen und Kleinbäuer:innen verlieren ihre Lebensgrundlage. Durch den Verlust der Seefläche und des Feuchtgebiets geht auch der natürliche Hochwasserschutz verloren, da der See bei starkem Regen als natürliches Resservoir dient. Überschwemmungen für weitere Teile der Hauptstadt können und werden höchstwahrscheinlich zunehmen.
Die Stiftung Asienhaus hatte bereits 2022 einen Bericht zum Tamok-See in Kooperation mit der kambodschanischen Nichtregierungsorganisation Sahmakum Teang Tnaut (STT) veröffentlicht.