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Philippinen: Leben auf ‘unbewohnbaren’ Inseln

2013 bebte die Erde gewaltig und ließ die Insel Batasan nahe Tubigon (Bohol) absinken © Hartmut Schwarzbach, alle Rechte vorbehalten

2013 sackten die Inseln Batasan und Ubay nach einem Erdbeben ab, trotz steigendem Meeresspiegel und Stürmen bleiben die Bewohner:innen

Am 15. Oktober 2013 bebte die Erde mit einer Stärke von 7,2. Das Epizentrum lag auf Bohol in rund zwölf Kilometern Tiefe. Das Beben zerstörte die Kalksandstein-Region aufgrund seiner Stärke massiv. Die Inseln Batasan und Ubay sackten um ein bis zwei Meter ins Meer. Die Behörden bezeichneten die Inseln schnell als Gefahrenzone. Doch die Bewohner:innen ließen sich nicht umsiedeln.

Viele Bewohner:innen leben seit Generationen vom und mit dem Meer. Sie fangen Fische, sammeln bei Ebbe Seeigel und Muscheln und verkaufen ihren Fang auf der Nachbarinsel Bohol. Seit 2013 wird allen Umsiedlungswilligen eine kostengünstige Wohnung angeboten, doch zögern weiterhin viele Menschen, ihre Inseln zu verlassen. Eine Umsiedlung hätte den Verlust ihrer Lebensgrundlage zur Folge, da die Umsiedlungsgebiete im Landesinneren liegen.

Mittlerweile liegen Batasan und Ubay stellenweise nur noch 1,2 Meter über dem Meeresspiegel. Regelmäßige Springfluten zu Voll- und Neumond, eine tägliche Tide und der Monsun lassen die Straßen und Häuser überfluten. Trotzdem bleibt die Angst vor den Folgen des Klimawandels, dem Anstieg des Meeresspiegels und den immer zerstörerischen Stürmen, die regelmäßig über die Philippinen und die Inseln Batasan und Ubay fegen.

Die Fotostory Leben auf ‘unbewohnbaren’ Inseln mit Fotos von Hartmut Schwarzbach und Texten von Mirjam Overhoff in der Ausgabe 2/2024 Alles im Fluss? Wasser in Südostasien unseres Online-Magazins südostasien befasst sich mit den dem Überleben und Umgang mit dem Anstieg des Meeresspiegels und den Auswirkungen des Klimawandels.

Autor:inneninformation

Text: Mirjam Overhoff

Mirjam Overhoff ist Sozialwissenschaftlerin und Geschäftsführerin des philippinenbüro e.V. in Köln. Seit 2013 arbeitet sie intensiv zum Thema Migration und Diaspora rund um die Philippinen. Weitere Schwerpunktthemen ihrer Arbeit sind Politik, Stadtentwicklung, Klima und der Umgang mit Müll in den Philippinen.

Fotos: Hartmut Schwarzbach

Hartmut Schwarzbach begleitet in den 1980er Jahren als junger Fotograf die EDSA-Revolution für das Magazin Der Spiegel und lernte dabei Land und Leute schätzen. Er arbeitete auf dem Smokey Mountain in Tondo (Manila), den er seit 2000 immer wieder besucht. Das Thema Kinderarbeit wurde sein Herzensthema und Langzeitprojekt – sein UNICEF Foto des Jahres 2019 zeigt Kinder im Hafen von Manila. Den schleichenden Untergang von Batasan und Ubay in den Visayas dokumentiert er jährlich seit dem verheerenden Erdbeben 2013. Er lebt zeitweise in den Philippinen auf Biliran.

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