"Das ist keine Demokratie, denn sie entstand durch die Verbreitung von Lügen im Dunkeln, die mit illegalen Geldern von Gott weiß woher bezahlt wurden" – Carole Cadwalladr, leitende Journalistin bei der Enthüllung von Cambridge Analytica.
Die Ergebnisse der philippinischen Wahlen vom Mai 2022 haben die Welt schockiert. Ferdinand Marcos Junior, der Sohn des gestürzten Diktators, und die Vizepräsidentschafts-Kandidatin Sara Duterte, die Tochter des noch amtierenden Präsidenten Rodrigo Duterte, gewannen die Wahl mit überwältigender Mehrheit von rund 58 Prozent der Stimmen. Ihre nächste Präsidentschaftskonkurrentin Leni Robredo erhielt dagegen nur etwa 28 Prozent der Stimmen, ebenso wie Robredos Vizepräsidentschaftskandidaten Francis „Kiko“ Pangilinan, bei einer Wahlbeteiligung von insgesamt 82 Prozent.
Die große Frage, die sich viele Menschen stellen, ist, warum und wie das Team Marcos-Duterte die Unterstützung der Wähler:innenschaft erhalten konnte. War es aus freiem Willen, durch versteckte Unterstützung oder war es ein heimlicher, computergesteuerter Betrug? Und dann ist da noch die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Wie kann man widersprechen, wenn die Mehrheit der philippinischen Wahlberechtigten zweifelhafte Personen unterstützt? Für diejenigen außerhalb der Philippinen stellt sich die Frage, wie die Solidarität für die kommenden sechs Jahren aussehen kann. Diese Publikation von Eric D. U. Gutierrez und Lilli Breininger bietet eine Reihe von Erklärungen an, das Chaos rund um die Präsidentschaftswahlen 2022 in den Philippinen zu ordnen.