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Rezension: Stiller Realismus im ländlichen Kambodscha

Der Kurzfilm “Further and Further Away” von Polen Ly zeigt in poetischen Bildern, welche Auswirkungen ein Staudammbau auf das Leben junger, indigener Kambodschaner*innen hat.

Der Kurzfilm Further and Further Away (Chhngai Dach Alai) des kambodschanischen Filmemachers Polen Ly erzählt von einem Geschwisterpaar, das wegen des Baus eines Staudamms vor einigen Jahren sein Heimatdorf verlassen musste. Bruder und Schwester wurden in ein neues Dorf mit Beton-Häusern umgesiedelt. Nun haben sie beschlossen, auch dieses Dorf zu verlassen und in die Hauptstadt Phnom Penh zu ziehen – auf der Suche nach einem besseren Leben. Der Film begleitet die beiden an ihrem letzten Tag im Dorf.

Polen Ly, geboren 1989, ist einer der etabliertesten jungen Independent-Filmemacher im Land. Auch seine vorherigen Kurzfilme thematisieren soziale Fragen im Zusammenhang mit Menschenrechten und Natur, darunter auch Aspekte von LGBTI* und indigene Perspektiven. Further and Further Away hatte auf der Berlinale 2022 Premiere.

Der Film zeigt die Auswirkungen von Entwicklungsprojekten auf das Leben der Menschen. In Further and Further Away sieht man, wie sich solch ein Projekt auf die individuellen Lebensumstände, auf die Gemeinschaft und die Identität der Menschen auswirkt. Am Beispiel des Geschwisterpaares macht der Film auch die innere Zerrissenheit und die Widersprüche deutlich, die Menschen möglicherweise durchmachen, deren Lebensgrundlage von Entwicklungsprojekten wie einem Staudammbau wegfällt und die sich entscheiden müssen: Umsiedlung oder Umzug in die Stadt.

Die vollständige Rezension von Elaine Haller kann man unter Stiller Realismus im ländlichen Kambodscha  in unserem Online-Magazin südostasien lesen.

Dort sind weitere lesenswerte Artikel zum Thema "Entwicklung" in der Ausgabe 1/2023 „Entwicklung für wen?“ zu finden.

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