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südostasien 3/2020: Artikel zu sexualisierter Gewalt in Kambodscha

Leuchtkästen, verbunden mit Headsets, zum aufmerksamen Zuhören der von Überlebenden gesprochenen Erfahrungsberichte © Bophana Center, Vann Channarong
Leuchtkästen, verbunden mit Headsets, zum aufmerksamen Zuhören der von Überlebenden gesprochenen Erfahrungsberichte © Bophana Center, Vann Channarong

Die junge Generation Kambodschas spielt in der Zukunft des Landes eine herausragende Rolle. Sie können einen Wandel herbeiführen oder verhindern. In vier Artikeln kommen Personen zu Wort, die mit Engagement und zukunftsorientierten Projekten die kambodschanische Jugend für geschlechterspezifische Gewalt sensibilisieren möchten.

Die Psychotherapeutin Sotheary YIM spricht im Interview „Es gab keine Möglichkeit, nein zu sagen“ über ihre Arbeit mit den Frauen, die verschiedene Formen sexueller Gewalt durch die Roten Khmer erlebt haben.  Sie hat es geschafft, Tabus über den Umgang mit diesen Erlebnissen aufzubrechen und Gespräche darüber zu führen. Ihr Hauptfokus liegt auf der Zwangsheirat, den damit einhergehenden aufgezwungenen Schwangerschaften und wie diese auch heute noch das Verständnis von Ehen und Rollenmustern prägen.

Mit ihrem Song Chop Cher thematisiert die kambodschanische Sängerin Vartey Ganiva die weit verbreitete mangelhafte Sexualaufklärung, die Stigmatisierung von Sexarbeiter:innen und der langsam stattfindende Wandel von Wahrnehmung und Denkmustern in der jungen Generation. Zusammen mit der Landesdirektorin Un Samphors von Moms against Poverty fordert sie Frauen auf, sich mit Mut zu äußern, mit der klaren Botschaft: „Habt keine Angst, eure Träume zu verwirklichen!“.

Auch die Geschäftsführerin der NGO Women Peace Makers Suyheang Kry sagt „Die Jugend ist der Schlüssel”. Im Interview kritisiert sie die Gewalt gegen Frauen und anderen marginalisierten Gruppen, wie LGBTIQ und betont die Wichtigkeit von Intersektionalität, Bildung und der Zugang zu Informationen. Die Jugend muss weitergegebene Werte durchbrechen und negativ Angelerntes verlernen. Ihre angebotenen Workshops dienen als Augenöffner für junge Männer, welche sich danach oft ihrer Privilegien bewusst werden und ein Gespür dafür entwickeln, was es heißt eine Frau zu sein. So können sich die Denkweisen, Einstellungen und letztlich ihr Verhalten ändern.

Frau Sokunthea Hang ist der Überzeugung „Das Theater schafft einen sicheren Raum“ und nutzt diesen daher, um mit ihrem Engagement Schultheaterprojekte von und für kambodschanische Schüler:innen zu entwickeln. So bezieht das, von häuslicher Gewalt und Frauenrechten geprägtes Stück, I am a Daughter die Zuhörenden mit ein, um so eine Möglichkeit zu schaffen, Wahrnehmungen und Einstellungen zu verändern.  In abschließenden Frage-Antwort-Runden mit weiblichen Vorbildern, will sie besonders junge Frauen ermutigen, sich zu verwirklichen und eine finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.

Viele weitere Artikel zu diesem Thema finden sich in der Ausgabe 3/2020 „#SOAToo. Sexualisierte Gewalt und feministische Gegenwehr in Südostasien“ in unserem Online-Magazin südostasien.

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