Sarah Richter und Oliver Pye von der AG Ressourcen der Stiftung Asienhaus berichteten über die Arbeitsbedingungen in der Palmölindustrie und gaben Einblicke in die Arbeitsrealitäten in den Hauptproduktionsländern Malaysia und Indonesien.
Wo stehen wir in der Wertschöpfungskette?
Gemeinsam wurde mit den Teilnehmenden der jungenNGG die globale Produktionskette von Palmöl rekonstruiert. Die jungen Gewerkschaftsmitglieder reflektierten u.a. die Position ihres eigenen Unternehmens innerhalb der Produktionskette. In Informationseinheiten und Übungen wurde dabei intensiv auf Arbeitsbedingungen und gewerkschaftliche Herausforderungen in Malaysia und Indonesien sowie Möglichkeiten transnationaler Solidarität eingegangen.
Videokonferenz mit Indonesien
Um Stimmen aus den Ländern zu hören, wurden bei einer Videokonferenz Plantagenarbeiter*innen , eine Gewerkschafterin der Gewerkschaft SPN (Nationale Arbeiter*innen Gewerkschaft Indonesiens) und ein Aktivist aus Indonesien zugeschaltet. Sie berichteten über die Herausforderungen in Indonesiens Palmölsektor. Im Austausch gingen sie näher auf die Probleme in der Beschäftigung in den Plantagen ein: Tageslöhne, Dumpingverdienste und Repressalien vom Arbeitgeber.
Die indonesischen Teilnehmenden gingen auch umfassend auf die Mängel im Arbeitsschutz und die fehlenden oder ungenügend umgesetzten Arbeiterrechte im Land und Sektor ein.
Wie geht´s weiter? Kooperation soll ausgebaut werden
Zuletzt wurden Ideen für eine sozial und ökologisch nachhaltigere Produktion von Palmöl geteilt. Weiterhin wurde lebhaft die aktuelle Debatte um ein Lieferkettengesetz in Deutschland und die gewerkschaftliche Organisation auf europäischer Ebene diskutiert.
Abschließend wurde unter den Workshop-Teilnehmenden überlegt, welche gemeinsamen Aktionen in Zukunft möglich wären. Wie kann transnationale Solidarität und Vernetzung gelingen?
Viele Ideen wurden diskutiert, so sind Aktionen auf regionalen und nationalen Konferenzen der jungenNGG im kommenden Jahr denkbar. Auch eine Delegationsreise nach Indonesien ist anvisiert, allerdings abhängig von der Corona-Pandemie und frühestens im Jahr 2022.
Der gemeinsame Workshop "Global Life, global work, global solidarity?" fand vom 9. bis 11. Oktober 2020 statt.