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Asientag "Bewegung & Widerstand: Zivilgesellschaft in Bedrängnis"

5. Asientag

Wir laden ein zum 5. Asientag am 29. April 2017 in der Alten Feuerwache in Köln. Organisiert wird der Tag von der Stiftung Asienhaus und dem philippinenbüro e.V. in Kooperation mit der Südostasien-Informationsstelle. Das diesjährige Programm umfasst wieder spannende Workshops mit Vorträgen, Filmvorführungen und Ausstellung zu Entwicklungen in verschiedenen Ländern mit Gästen aus Asien.

Asiens Zivilgesellschaft stellt sich neuen Herausforderungen. Handlungsspielräume sind hart umkämpft. Das Recht auf Meinungsfreiheit, auf Nahrung oder sogar auf das Recht auf Leben ist für viele Menschen in Asien nicht selbstverständlich. Während Asien seine Wirtschaft vorangetrieben und sich zunehmend für globale Märkte öffnet, hält die politische Entwicklung hin zu mehr demokratischen und rechtsstaatlichen Standards nicht Schritt. So spreizt sich die Schere der sozialen Ungleichheit trotz des anhaltenden Wirtschaftsbooms in der Region extrem weit auseinander.

 

 

Viele lokale Gemeinschaften sehen sich ihrer Lebensgrundlage bedroht. Doch der Widerstand wächst: zivilgesellschaftliche Initiativen und soziale Bewegungen setzen sich entgegen staatliche Repressionsmaßnahmen für mehr Gerechtigkeit in ihren Ländern ein.

Welche Rolle spielt der Westen zum Beispiel für die globale Produktionskette von Palmöl in Indonesien? Wo sind die Grenzen der zivilgesellschaftlichen Beteiligung bei dem Jahrzehnte-alten politischen Konflikt mit der kommunistischen Linken in den Philippinen? Welche Risiken birgt der Tiefseebergbau und wie können die Stimmen aus Ozeanien gehört werden? Wie können neue, friedliche Räume für einen Diskurs geschaffen und Solidaritätsarbeit entwickelt werden?

Wir laden Sie herzlich ein, sich am 29. April in der Alten Feuerwache Köln zu aktuellen Entwicklungen zu informieren. Bringen Sie Ihre Ansichten und Erfahrungen in die Diskussionen ein und lernen Sie die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen kennen.

Wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen!

Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus

Lilli Breininger, philippinenbüro

 

Zum Programmflyer

 

Programm, Samstag, 29. April 2017

ab 09:30 Uhr Anmeldung

10:30 Uhr Begrüßung durch Monika Schlicher, Stiftung Asienhaus & Lilli Breininger, philippinenbüro

10:40 Uhr Eröffnungsrede: Elisabeth Bially, MISEREOR: "Bewegung & Widerstand: Zivilgesellschaft im Bedrängnis"

11:15 Uhr Vorträge und Diskussionen Teil I

12:45 Uhr Mittagessen und Zeit zum Netzwerken

14:15 Uhr Vorträge und Diskussionen Teil II

15:45 Uhr Kaffee/Tee-Pause mit Köstlichkeiten aus Südostasien

16:15 Uhr Podiumsdiskussion: Der G20-Gipfel und die Rolle Asiens

 

I Vorträge und Diskussionen 11:15 - 12:45 Uhr


Herausforderungen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements in Friedensprozessen am Beispiel Philippinen

Schon seit über vier Jahrzehnten spaltet der Konflikt zwischen der kommunistischen Linken und der Regierung die Gesellschaft, unzählige Menschen haben dabei ihr Leben verloren. Nun hat die Duterte-Regierung den Friedensprozess wieder angestoßen und auch die Zivilgesellschaft engagiert sich. Aus erster Hand berichten zwei philippinische Referenten über ihre Arbeit im Friedensprozess. Wo liegen die Herausforderungen und wie lässt sich diesen begegnen?

Kaloy Manlupig, Balay Mindanaw Foundation

Teodoro A. Sabuga, City Government in Cagayan De Oro

Moderation: Lilli Breininger, philippinenbüro e.V.

(Der Vortrag und die Diskussion finden auf Englisch statt)


Menschenrechtsarbeit zu West Papua und Indonesien 1965

Der lang anhaltende Westpapua-Konflikt setzt besondere Hürden für die Menschenrechtsarbeit lokal und international. Die Dynamiken in der Menschenrechtslage in Westpapua und die Reaktionen auf der UN-Ebene bestimmen die Handlungsstrategien für Advocacy-Gruppen. In Den Haag fand 2015 das "International People's Tribunal" (ITP) zu den Menschenrechtsverletzungen im Zuge der Machtergreifung Suhartos im Jahr 1965 statt. Opfer und Menschenrechtsaktivist*innen hatten dieses Tribunal organisiert: es ist Zeit, die Wahrheit aufzudecken und zu handeln!

Norman Voss, Westpapua –Netzwerk

Sri Tunruang, International People’s Tribunal 1965


Kampagnenworkshop Palmöl: Solidarität entlang der globalen Produktionskette

Die Palmöl-Kampagnenarbeit darf bei der einseitigen Fokussierung auf Konsumentscheidungen nicht stehen bleiben. Wie können wir ein Netzwerk aufbauen, das Arbeiter*innen, Gewerkschaften, Umwelt-, Frauen und Menschenrechtsorganisationen transnational verbindet? In diesem Workshop wollen wir konkrete Kampagnenideen für eine Solidaritätsarbeit entwickeln, die die Arbeitsbedingungen in der Palmölindustrie thematisiert und die zu einer Stärkung der Arbeiter*innenbewegung in Indonesien, Malaysia und den Philippinen beitragen kann.

Oliver Pye, AG Ressourcen im Asienhaus


ZUNAR - mit Cartoons in Malaysia für Meinungsfreiheit kämpfen

In Malaysia wird die Meinungsfreiheit mehr und mehr eingeschränkt. Der international preisgekrönte, regierungskritische Zeichner Zunar macht mit seinen Cartoons auf die Missstände in seinem Land aufmerksam. Er darf derzeit nicht ausreisen, ein Prozess mit langer Gefängnisstrafe steht ihm bevor. Wir zeigen ein Interview mit Zunar und überlegen gemeinsam, wie wir ihn in Deutschland unterstützen können.

Genia Findeisen, Südostasien Informationsstelle


Kunst mit Kindern in Myanmars Bürgerkriegen

In Nord-Myanmar, im Kachin- und nördlichen Shan-Staat, leben etwa 100.000 Menschen in Lagern, sind Flüchtlinge im eigenen Land und können seit 2011 nicht zurück in ihre Dörfer. Der Bürgerkrieg zwischen dem burmesischen Militär und verschiedenen bewaffneten Gruppen ethnischer Minderheiten, die für größere Autonomie kämpfen, trifft vor allem auch die Kinder. Frau Kaw Seng von der Organisation Airavati bemüht sich darum, dass die Kinder und Jugendlichen in den Lagern sinnvolle Beschäftigung finden und hat mit ihnen ein Kunstprojekt begonnen, das in diesem Workshop vorgestellt werden soll.

Kaw Seng, Airavati, Myanmar

Corinna Broeckmann, MISEREOR

Moderation: Christina Grein, Burma-Initiative der Stiftung Asienhaus

(Der Vortrag und die Diskussion finden auf Englisch statt)

 

II Vorträge und Diskussionen 14:15 - 15:45 Uhr


FILM: SAMIN vs. SEMEN

Indonesien 2015, Indonesische OF mit deutschen Untertiteln, 40 Min.

Ein Karstgebiet in Zentraljava, Indonesien, soll für die Zementproduktion ausgebeutet werden. Neben indonesischen Firmen will dort ein Tochterunternehmen des baden-württembergischen Konzerns HeidelbergCement eine Fabrik bauen. Die lokale Bevölkerung leistet kreativ, ausdauernd und entschlossen Widerstand. Der Abbau des Gebirges wird einen enormen Einfluss auf den Wasserkreislauf in der Region haben. Hauptsächlich organisiert wird dieser Widerstand von einer anarchistisch lebenden indigenen Ökogemeinschaft, den Samin.

Eine Frau, die der Gruppe der Samin angehört, wird über ihre Erfahrungen im Widerstand, bei dem Frauen eine große Rolle spielen, berichten.

Diskussion gemeinsam mit Filmemacher Dandhy Dwi Laksono

Moderation: Anett Keller, Südostasien Informationsstelle


FILM: Rupa

Delhi/Agra, 2016, 25 min

Als Jugendliche überlebt Rupa einen Säureangriff durch ihre Stiefmutter. Gesellschaftlich isoliert, gründet sie gemeinsam mit anderen Überlebenden ein Café in der nordindischen Stadt Agra. Auf kreative Weise gewinnen die Frauen ihr Selbstbewusstsein zurück.

Diskussion mit Lisa Mala Reinhardt (Regie) & Patrick Lohse (Kamera)

Moderation: Theo Rathgeber, Südasienbüro & Redaktion Südasien


Die globale Bedeutung asiatischer Städte: Der Kampf um Lebensraum in Phnom Penh

Bereits 50% aller Städter*innen weltweit leben in Asien. Aufgrund einer einseitigen Stadtentwicklung werden zunehmend Menschen aus ihrem Lebensraum verdrängt. Gewaltsame Zwangsräumungen, Verhaftungen und Umsiedlungen sind an der Tagesordnung. Welche Chancen hat da der Widerstand von Stadtteilgruppen? Wie können sie ihre Rechte – und ihr Recht auf Stadt – durchsetzen? Wie können sich zukunftsweisende, armutsorientierte Städte in Asien entwickeln, die sowohl die Rechte armer Bevölkerungsgruppen achten als auch auf Klimawandelanpassung und Klimaschutz Rücksicht nehmen?  

 Sarom Ee, ehemaliger Leiter der NGO Sahmakum Teang Tnaut (STT), Kambodscha

Dr. Almuth Schauber, Referentin Städtische Armut, MISEREOR

Moderation: Jutta Werdes, Kuratorium Stiftung Asienhaus

(Der Vortrag und die Diskussion finden auf Englisch statt)


Tiefseebergbau: Klares Nein aus Ozeanien!

Trotz der massiven Bedenken von Wissenschaft, Umweltexpert*innen und Nichtregierungsorganisationen, die durch den Tiefseebergbau einen gewaltigen Eingriff in die Ökosysteme der Meere und Küstengebiete befürchten, werden die Planungen und Erkundungen vehement vorangetrieben. In den Pazifischen Inselstaaten formiert sich eine Front von Fischern, Küstengemeinden, NROs und Kirchen, die Tiefseebergbau ablehnen, und die durch friedliche Proteste versuchen, die experimentellen Großprojekte zu verhindern. Im Workshop werden pazifische Positionen vorgestellt und konkrete Ansätze für internationale Solidarität und Kampagnenideen diskutiert.

Jan Pingel, Ozeanien Dialog

Elisabeth Strohscheidt, MISEREOR


Koreanische Halbinsel: „Kerzenschein-Revolution“ im Süden – Entspannung zum Norden?

Seit Ende Oktober 2016 gingen Millionen Südkoreaner*innen mit Kerzen regelmäßig auf die Straße, bis schließlich das Oberste Verfassungsgericht in Seoul die Amtsenthebung der Präsidentin Park Geun-hye für rechtens erklärte. Was waren die Beweggründe für diese Massenproteste? Am 9. Mai finden in Südkorea vorgezogene Präsidentschaftswahlen statt. Könnte das Ende der antikommunistischen Regierung erneut eine „Sonnenschein-Politik“ gegenüber Nordkorea einleiten? Und welchen Kurs steuert die neue US-Regierung vis-à-vis Pjöngjang, nachdem sie die »Politik der strategischen Geduld« unter Präsident Obama für beendet erklärte?

Nataly Jung-Hwa Han, Korea Verband e.V.

Dr. Rainer Werning, Politikwissenschaftler & Publizist

 

16:15 – 17:00 Podiumsdiskussion: Der G20-Gipfel und die Rolle Asiens

Zum G20-Gipfel im Juli 2017 in Hamburg organisieren breite Bündnisse zivilgesellschaftlicher Organisationen und sozialer Bewegungen unter anderem einen ‚Gipfel der globalen Solidarität’ und Demonstrationen. Sie kritisieren die geballte Macht dieser Industrie- und Schwellenländer, die mit ihrer Politik für zunehmende soziale Ungleichheit, Klimawandel, Kriege und Flucht verantwortlich sind. Doch was verändert sich durch die Einbeziehung der Schwellenländer? Wie ist die Politik der asiatischen Mitglieder (China, Indien, Japan, Südkorea, Indonesien) einzuschätzen? Bahnt sich eine Machtverschiebung Richtung Süden oder gar eine Dominanz Asiens an? Bringt die Verwandlung von G8 zu G20 neue Chancen für globale Gerechtigkeit oder zementieren sie nur die gleiche Weltordnung, vielleicht mit autoritäreren Zügen?

Es diskutieren

Christiane Kühnrich von attac

Nora Sausmikat, China-Programm der Stiftung Asienhaus

Oliver Pye, Universität Bonn

Jürgen Maier, Forum Umwelt und Entwicklung

Moderation: Uwe Hoering, Stiftung Asienhaus

 


Eine gemeinsame Veranstaltung von Stiftung Asienhaus und philippinenbüro in Kooperation mit der Südostasien-Informationsstelle

Anmeldung bis 16. April 2017 per E-Mail an: asientag2017@asienhaus.de

oder über unser Online-Anmeldeformular

oder rufen Sie an: 0221 716 121-11 oder -13

Teilnahmebeitrag (einschließlich Mittagessen): 10 Euro / 5 Euro ermäßigt

Veranstaltungsort: Alte Feuerwache Köln, Melchiorstr. 3, 50670 Köln

Details & Anfahrt: Alte Feuerwache Köln

 

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei:

 

Engagement Global im Auftrag des

 

 und

 

 

 

 

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