Seit dem Sommer 2019 ereignen sich in Hongkong die schwersten Bürgeraufstände nach den linken Unruhen von 1967. Mit dem Widerstand der Zivilgesellschaft gegen die wachsende Kontrolle Pekings stellt sich die ehemalige britische Kronkolonie gegen eines der stärksten autoritären Regime überhaupt und bringt eine erneuerte Identität der Stadt zu Tage. Diese könnte sich als Zeichen für die eigentliche Dekolonialisierung Hongkongs erweisen.
Dieser Blickwechsel gibt vor dem Hintergrund des wachsenden Integrationsanspruchs der VR China einen Überblick darüber, wie die Proteste begannen. Er informiert darüber, wie Resilienz und Kreativität der Hongkonger Zivilgesellschaft in dieser andauernden Auseinandersetzung mit Peking die Bewegung von einem lokalen politischen Zwischenfall auf die Ebene einer internationalen diplomatischen Krise befördert haben. Während China als ökonomische Antriebskraft an Bedeutung gewinnt und weltweit Einfluss ausübt, hat die Situation in Hongkong der US-dominierten westlichen Welt Munition geliefert, um sich auf internationalem diplomatischen Parkett gegen Chinas Politik zur Wehr zu setzen.
Vivienne Chow ist eine preisgekrönte Journalistin und Aktivistin. Nachdem sie 15 Jahre lang für die South China Morning Post tätig war. Heute setzt sie sich als Freelancerin kritisch mit Kunst, Kultur und Politikkultur auseinander. Sie schreibt für zahlreiche Nachrichtenme dien darunter BBC, Variety, Quartz, The New York Times u.a.. 2014 gründete sie Cultural Journalism Campus, eine Nonprofit Organisation die Jugendlichen und Kindern hilft durch Journalismus Zugang zu Kunst und Kultur zu erar beiten. Die Autorin ist zudem die erste Hongkongerin die 2018 den International Journalism Programme Premium Fellowship Award in Deutschland erhielt.