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Broschüre: Asia First! Autoritarismen und das Ringen um Demokratie

Nicht nur im Westen beherrschen Nachrichten von Wahlsiegen rechter, autoritärer und populistischer Parteien die Medienlandschaft. Auch in vielen Ländern Asiens ist der Autoritarismus auf dem Vormarsch. Militante Royalist* innen in Thailand und reaktionäre islamistische Bewegungen in Indonesien und Malaysia sind mittlerweile ebenso Bestandteil der politischen Landschaft Südostasiens wie der Populismus Dutertes oder die fest etablierten Einparteienherrschaften in Vietnam und Kambodscha.

Der Spielraum progressiver Akteur*innen aus Politik und Zivilgesellschaft bleibt klein oder wird in einigen Ländern nach Jahren der Öffnung und Hoffnung wieder eingeengt. Dies geschieht – vermeintlich – im Namen ‚des Islams’, ‚des Kommunismus’ oder des ‚Kampfes gegen Drogen’. Nicht zuletzt die ‚Riesen‘ China und Indien verstärken den autoritären Trend. China propagiert im Rahmen der Belt and- Road Initiative ihr autoritäres Entwicklungsmodell. In Hongkong geht man gewaltsam gegen Protestierenden vor, die auf den Erhalt von demokratischen Strukturen pochen. In Indien konnten Hindu-Nationalist*innen erst kürzlich ihre Macht ausbauen.

Unter die Räder kommen dabei nicht nur die Rechte von Minderheiten, die für autoritäre Akteure dankbare Sündenböcke darstellen. In Indonesien polarisieren religiöse Gruppen gegen angeblich abtrünnige Sekten und die LGBTIQ+-Gemeinschaft. In den Philippinen richtet sich Dutertes Rhetorik gegen politische Gegner*innen und in Myanmar stehen muslimische Gruppen im Fadenkreuz fanatischer Nationalist*innen. Generell werden fundamentale Menschenrechte wie das Recht auf Meinungsäußerung im Zuge autoritärer Politiken eingeschränkt – Autoritarismus betrifft somit alle. Daher widmen sich einige Beiträge in dieser Broschüre den Folgen autoritärer Politik und Ideologie in verschiedenen Ländern Asiens. So wirft beispielsweise Praphakorn Wongratanawin einen Blick auf vigilante Monarchist* innen in Thailand, und Kia Meng Boon analysiert in seinem Kommentar die autoritären Tendenzen in Malaysia seit den letzten Wahlen. Andreas Harsono, eine prominente Stimme der Menschenrechte in Indonesien, wirft einen kritischen Blick auf die Rolle von Journalist*innen in einer immer konservativer werdenden Gesellschaft.

Auf der anderen Seite gibt es in Asien viele Menschen, die autoritäre Politik nicht einfach hinnehmen und Widerstand organisieren. In dieser Broschüre widmen wir uns daher nicht nur der Analyse von autoritären Bewegungen, sondern auch der Gegenbewegungen: Umweltschützer*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen, Gewerkschaften, soziale Bewegungen, Minderheiten und Oppositionelle, die sich mutig für den Ausbau und die Stärkung demokratischer und rechtsstaatlicher Standards engagieren, sollen vor allem im Fokus stehen. So haben wir eine Reihe von Beiträgen zusammengetragen, die sich besonders den progressiven Akteuren widmen. Es kommen beispielsweise LGBTIQ+-Aktivist*innen aus Kambodscha zu Wort, Frauenrechtlerinnen aus Timor-Leste und Pro-Demokratiekämpfer* innen aus Hongkong und Süd Korea. Su Pham Thi und Julia Behrens erläutern, wie Umweltaktvist*innen den autoritären Staatsapparat in Vietnam herausfordern.

Wir wünschen allen Leser*innen eine informative Lektüre und danken allen an dieser Ausgabe Beteiligten!

Timo Duile, Raphael Göpel, Christina Grein, Joanna Klabisch, Mirjam Overhoff, Monika Schlicher, Hannah Wolf

Autor:inneninformation

Stiftung Asienhaus & philippinenbüro e. V.

Publiziert am
, Köln
Sprache
deutsch
Form:
buch broschüre, 64 S.
ISBN:
978-3-933341-72-8

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