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Konferenzbericht: Seidenstraße – Globalisierung auf chinesisch

Über 60 Interessierte folgten der Einladung des China-Programms und dem Asienreferat der taz am 7.3. ins taz café Berlin. Die abendliche Veranstaltung stellte die Frage nach einer neuen, von China maßgeblich mitgestalteten Globalisierung.

Aus drei verschiedenen Blickwinkeln sollte dies diskutiert werden: Nach einer Einordnung der Initiative in verschiedene Regionalinitiativen in Asien und Europa durch Dr. Nora Sausmikat (Stiftung Asienhaus) schilderte Knud Vöcking (urgewald e.V., Referent für Internationale Finanzinstitutionen) wie die Initiative finanziert werden soll und inwieweit sich die von China dominierte "Seidenstraßenbank" AIIB von existierenden Entwicklungs- und Investitionsbanken unterschied. Es wurde auch klar, dass es neben dieser Bank noch etliche größere Banken innerhalb Chinas gibt, die Gelder zur Finanzierung der Großprojekte bereitstellen. Indem er hervorhob, dass sich die AIIB kaum von anderen Entwicklungsbanken unterscheide, verwies er aber nachdrücklich auf die Gefahr, dass bezüglich der Umwelt- und Sozialstandards ein „Race-to-the-Bottom“ durch die neue Bank ausgelöst werden könnte.

Die zweite Perspektive beschrieb die Sicht auf die BRI aus indischer und pakistanischer Sicht. Der Indienexperte Christian Wagner (SWP) stellte die zwei gegensätzlichen Perspektiven dar: Indien empört darüber, dass der langjährige existierende BCMI-Korridor nun einfach in die (verhaßte) BRI subsumiert wurde; Pakistan fördert auf der anderen Seite zur Unterstützung der BRI eine enge Zusammenarbeit zwischen der pakistanischen Armee und der chinesischen Regierung. Dennoch, so hob er hervor, verfolge Indien eine zweigeteilte Strategie: im Rahmen der BRICS und auch als Mitglied der AIIB kooperiert Indien mit China.  

Der Osteuropa-Experte Kai-Olaf Lang (Forschungsgruppe EU/Europa SWP) schließlich stellte die Sicht Osteuropas auf die BRI dar. Eine äußerst lebhafte Diskussion, moderiert von Sven Hansen, diskutierte solch kontroverse Fragen wie die Möglichkeit, durch die Wohlstandssteigerung möglicherweise Terrorismus verhindern zu hindern bis hin zur Möglichkeit, durch zunehmende regionale Spannungen Krisen heraufzubeschwören. Geplant ist eine Fortsetzung der Diskussion.

 

 

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