Petition an: Heidelberg Materials, Dr. Dominik von Achten, Vorsitzender des Vorstands, und Dr. Bernd Scheifele, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Wir fordern den Vorstand und Aufsichtsrat von Heidelberg Materials auf, das Projekt des Tochterunternehmens PT Indocement zum Abbau von Kalkstein und zum Bau eines Zementwerks in Pati auf Java zu stoppen!
Stoppt den Abbau von Kalkstein am Kendeng-Gebirge
Heidelberg Materials (bis 2023: HeidelbergCement), Deutschlands Klimakiller Nummer 2, will auf der indonesischen Insel Java eine Zementfabrik errichten und auf 2.000 Hektar Kalkgestein abbauen.
Der großflächige Abbau des Karstgesteins in einem ehemaligen Schutzgebiet sowie den Bau einer riesigen Zementfabrik werden das für das lokale Ökosystem und die Wasserkreisläufe wichtige Karstgebiet zerstören.
Seit Generationen leben die Menschen am Fuß des Kendeng-Gebirges im Einklang mit der Natur. Sie sind entschlossen, dieses Gebiet mit all ihren Kräften, auch unter Einsatz ihres Lebens, zu verteidigen. Die Projektumsetzung des Heidelberg-Materials-Tochterunternehmens PT. Indocement würde Menschen gewaltsam vertreiben und ihre Lebensgrundlage zerstören.
Warum ist das wichtig?
Aus dem Kendeng-Karstgebirge mit seinen unterirdischen Höhlen und Wasserläufen speisen sich über 100 Wasserquellen, die Hunderttausende Menschen in Pati und Umgebung mit Trinkwasser und Wasser zur Bewässerung der Reisfelder versorgen. Zwischen 35.000 und 200.000 Menschen könnten durch das Projekt negativ betroffen sein.
Der Kalksteinabbau wird die Funktionen des Karstgebirges stark verändern: Die Wasserquellen werden versiegen, und die Felder, Siedlungen sowie die vielfältige Flora und Fauna werden zerstört. Das Projekt hat nicht nur ökologische Konsequenzen, sondern stellt auch eine Form des Landraubs an den Indigenen und Bäuer:innen dar und zerstört ihre Existenzgrundlage.
Das Gebirge ist ein natürlicher Lebensraum für den prächtigen Grünen Pfau, eine bedrohte Art, sowie für endemische Fledermäuse, die das biologische Gleichgewicht aufrechterhalten. Zudem beheimatet es zahlreiche endemische Schmetterlinge und Libellen. Zugvögel aus Nordasien überwintern hier oder nutzen Kendeng als Korridor während ihres Vogelzugs.
Der Karst und der Wald im Kendeng-Gebirge ist ein natürlicher Klimaschützer. Sie speichern das Regenwasser, nehmen Treibhausgase auf und senken somit den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre.
Seit 2010 hat sich das Schicksal des Kendeng-Karstgebirges dramatisch verändert, als die örtliche Provinzregierung den Schutzstatus des Gebiets aufgehoben und etwa 5000 Hektar für Bergbau und Industrie freigegeben hat. In anderen Distrikten, wo der Karst bereits zerstört wurde, müssen die Menschen teuer dafür bezahlen: Ausgeprägte Dürren, das Ende der bäuerlichen Landwirtschaft und weitreichende Verarmung sind die Folgen dieser Naturzerstörung im Namen einer fehlgeleiteten „Entwicklung“. Ein weiteres großes Zementprojekt würde das Kendeng-Gebirge endgültig an seine Grenzen bringen.
In Indonesien betreibt Heidelberg Materials über seine Tochtergesellschaft Indocement bereits vier Zementwerke mit 14 Ofenlinien, darunter das Werk Citeureup auf Westjava, eines der weltweit größten Zementwerke, sowie das kürzlich in Süd-Sulawesi gepachtete Maros-Werk. Im Herbst 2023 hat Heidelberg Materials ein integriertes Zementwerk in Zentraljava vom lokalen Zementhersteller PT Semen Grobogan erworben. Das neue Werk verfügt über eine Kapazität von 1,8 Mio. Tonnen Klinker und 2,5 Mio. Tonnen Zement sowie Kalksteinreserven für mehr als 50 Jahre.
Anscheinend reichen all diese profitträchtigen bestehenden Investitionen für Heidelberg Materials nicht aus, und das Unternehmen strebt weiterhin danach, die Natur und die Lebensgrundlage der Menschen im Kendeng-Karstgebirge mit dem neuen Projekt zu zerstören, um noch größere Gewinne zu erzielen.
Für Heidelberg Materials ist das Kendeng-Karstgebirge lediglich ein Ort, der erneut enorme Gewinne verspricht. Für die indigene Gemeinschaft der „Sedulur Sikep“ und die Bäuerinnen und Bauern in Pati ist dieser Ort ihre Lebensgrundlage und ein wertvolles Ökosystem von unschätzbarem kulturellen und ökologischen Wert. Die Zerstörung dieses einzigartigen Gebiets würde nicht nur ihre Existenz bedrohen, sondern auch die Vielfalt und Schönheit der Umgebung für immer zerstören.
Deshalb appellieren wir an alle, die Umsetzung des Projekts von Heidelberg Materials in Pati am Fuße des Kendeng-Karstgebirges zu stoppen. So können vorhersehbare Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung verhindert werden.
Petition auf WeAct unterzeichnen
Die Petition wurde von Watch Indonesia! gestartet und wird unterstützt von: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, FIAN Deutschland, End Cement Bündnis, Stiftung Asienhaus.
Wie die Unterschriften übergeben werden
Die Übergabe der gesammelten Unterschriften soll während der Hauptversammlung am 15. Mai 2025 an den Vorstand von Heidelberg Materials erfolgen.
Weiterführende Links:
- Erneuter Appell an Heidelberg Materials bei der Hauptversammlung 2024
- Der Brief von Gunarti
- DRECKIGER ZEMENT Der Fall Indonesien
- Kendeng schützen heißt Klima schützen
- Warum wir Karstgebirge schützen sollten
- Zementgigant erwirtschaftet auf Kosten des Globalen Südens, Gegenanträge des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre zur Hauptversammlung der Heidelberg Materials AG am 16.05.2024