Frauen zeigten im langen Kampf für die nationale Befreiung enormen Mut. Ohne die revolutionären Taten der osttimoresischen Frauen in dieser Zeit könnte das Ergebnis heute ein anderes sein.
Damals waren die Frauen ermächtigt und ihr Beitrag war anerkannt. Heute sind die Frauen genauso stark, müssen sich aber erneut wieder gegen Faktoren, die sie entmündigen, wehren und für ihre eigene wirtschaftliche und politische Befreiung kämpfen. Faktoren, die im Kolonialismus, Unterdrückung und nicht zuletzt auch in den herkömmlichen Gebräuchen ihren Ursprung haben, wie Berta Antonieta Tilman Pereira aufzeigt.
Unzählige osttimoresischer Frauen haben ihre Familien und Gemeinden gerettet, indem sie gezwungenermaßen mit indonesischen Militärs oder Polizisten als Frau zusammen lebten oder von den Japanern im 2. Weltkrieg zwangsprostituiert wurden. Die Frauen, die diese Opfer gebracht haben, werden bis heute geächtet, sogar ihre Kinder. Ihr Tun wird nicht als heldenhafte Tat angesehen, das Menschenleben rettete, sondern sie werden von der Gesellschaft dafür auch noch verurteilt.
Doch Frauen sind keine Opfer. Sie sind resiliente Überlebende. Jede Frau ist ein Akt des Widerstands gegen das patriarchale System, ihre Geschichte reicht in diesem Land Hunderte von Jahren zurück. Es lohnt sich, auf ihre Stimmen zu hören und von ihnen zu lernen, um die Zukunft von Timor-Leste für alle zu gestalten.
Hier geht es zum Artikel von Berta Antonieta Tilman Pereira im Online-Magazin südostasien 3/2020: Frauen in Timor-Leste: Unnachgiebig im Kampf gegen Unterdrückung