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Stiftung Asienhaus

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten

Im Frühjahr 2004 wurde das Stipendium, damals dotiert mit 750 Euro, erstmalig vergeben. 2009 wurde es auf 990 Euro, 2010 auf 1.000 Euro aufgestockt. Durch Ihre Zustiftung kann der Betrag noch weiter erhöht werden. Mehr Einzelheiten finden Sie hier.
Wir bedanken uns auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern, die nicht berücksichtigt werden konnten, für ihr Interesse an dem Stipendium.

2024

Albrecht Eckert hat seinen Masterabschluss in Geodäsie und Geoinformatik in Berlin und Dessau abgeschlossen. Nachdem er bei einer Reise nach Mindanao im November/Dezember 2023 persönlich von der Wirksamkeit der Arbeit von ICON-SP überzeugt wurde, strebt er nun an, die Tätigkeiten der Nichtregierungsorganisation zu unterstützen.

Praktikumsbeschreibung

ICON-SP (Intercultural Organizations Network for Solidarity and Peace) ist ein Netzwerk von NGOs, das sich in erster Linie durch Bildungs- und Friedensarbeit auszeichnet. Zusätzlich setzt sich die Organisation für Umwelt- und Klimaschutz ein, insbesondere durch den Aufbau nachhaltiger Agrarstrukturen. ICON-SP engagiert sich auf Mindanao, der zweitgrößten Insel der Philippinen, und legt dabei besonderen Fokus auf den interreligiösen Dialog und die Zusammenarbeit zwischen der christlichen Mehrheit und den muslimischen und indigenen Minderheiten.

Das Projekt, dem Albrecht Eckert seine Unterstützung zur Verfügung stellen möchte, konzentriert sich auf die Vermessung der Stammesgebiete der indigenen Bevölkerung auf Mindanao. Diese Bevölkerungsgruppen sind Opfer staatlicher Repressionen und bewaffneter Konflikte, leben oft in Armut und haben durch den Indigenous People's Rights Act von 1997 Anspruch auf ihre ursprünglichen Gebiete, die sog. Ancestral Lands und Ancestral Domains. Die Liegenschaftsvermessung ist eine notwendige und kostenintensive Bedingung zur Erlangung der Zertifikate für diese Gebiete. Für die von Armut, Diskriminierung und Naturkatastrophen betroffenen Menschen kaum bezahlbar.

Albrecht Eckert plant, gemeinsam mit einem Vermessungsingenieur der National Commission on Indigenous Peoples und mit Unterstützung von ICON-SP und der Regionalregierung, diese Vermessungsarbeiten in Batasan, Makilala im Süden Mindanaos zu realisieren.

2023

Als Jurastudentin beschäftigt sich Navneet Pal seit vielen Jahren mit der Unterdrückung von Frauen und dem Kampf für deren Rechte. In Frankfurt am Main ist sie in der Hochschulgruppe Amnesty International aktiv und führt diverse Workshops zur aktuellen Situation der Frauen in Afghanistan und dem Iran durch. Ihr weiteres soziales Engagement umfasst die Veranstaltung von Lesekreisen und offenen Cafés, sowie die Beteiligung an Mahnwachen oder Kundgebungen zu feministischen Anliegen.

Praktikumsbeschreibung

Die Organisation Majlis Mumbai bietet Frauen und Kindern, die von häuslicher und sexueller Gewalt betroffen sind, rechtlichen Beistand. Besondere Berücksichtigung findet hierbei ihre gesellschafltiche Stellung, Kasten- und Religionszugehörigkeit. Weiter strebt diese eine ganzheitliche Herangehensweise an, indem sie den Diskurs zu den Rechten der Betroffenen im politischen und öffentlichen Raum fördert. Ihren Aktivitäten umfassen die Teilnahme an Expertenausschüssen, die Organisation von nationalen Konferenzen, Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen, Regelungen und politischen Maßnahmen. Navneet Pal wird in der juristischen Abteilung und der Abteilung der Sozialarbeiterinnen tätig sein, welche sich gegen häusliche und sexuelle Gewalt einsetzen. Zu Beginn ihres Praktikums wird sie sich mit den relevanten indischen Strafgesetzen, dem Familienrecht sowie dem Erstellen von Straf-, Sorgerechts- oder Unterhaltsanträge auseinandersetzen. Eine weitere wichtige Rolle wird das Hospitieren bei juristischen Beratungsgesprächen einnehmen, sowie die Unterstützung von Mitarbeiter:innen bei bestimmten Fällen.

Mit ihrem Aufenthalt in Indien erhofft sie sich, die Arbeitsweise einer Nichtregierungsorganisation (NRO) näher kennenzulernen. Es ist ihr Wunsch, das theoretische Juratudium durch diese Erfahrung an praktischen Herangehensweisen zu komplementieren, sowie eine Brücke zwischen den beiden Kulturen bilden zu können.

2022

Franziska Müller studiert den Master Friedens- und Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg mit den Schwerpunkten Mediation, gewaltloser Konfliktbearbeitung und ziviler Friedensarbeit. Nebenbei arbeitet sie im Projektmanagement in der Entwicklungszusammenarbeit und beschäftigt sich mit Fragen von ‚Do No Harm‘, der Nachhaltigkeit von Projekten und Möglichkeiten für Austausch auf Augenhöhe. Seit ihrem Freiwilligen Jahr interessiert sie sich sehr für die Region Süd- und Südostasien und möchte mit dem Praktikum in der Nichtregierungsorganisation The Action Northeast Trust (the ant) ihr theoretisches Wissen aus Studium und Arbeit um Kenntnisse der praktischen Anwendung erweitern.

Praktikumsbeschreibung

Die Organisation the ant wurde 2000 mit dem Ziel gegründet, die nordöstliche Region Indiens durch Freiwilligenarbeit zu stärken und in diversen sozialen und wirtschaftlichen Bereichen weiterzuentwickeln. Seitdem hat the ant eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte entwickelt, die von Fortbildungs- und Erwerbstätigkeiten für benachteiligte Frauen und Jugendliche, psychische Gesundheit, Entwicklung von Kindern und Qualitätsverbesserung von Schulen, bis hin zu Menschenrechtsarbeit in Bezug auf Kinder und Gewalt gegenüber Frauen reichen. The ant strebt danach, einen Beitrag zu einer friedlichen Welt zu leisten und eine nachhaltige und holistische Entwicklung der benachteiligten ländlichen Gegenden des Nordosten Indiens voranzutreiben.

Aktuell ist the ant aktiv in 900 Dörfern im Chirang Distrik in den Bereichen Empowerment von Frauen, Entwicklung und Schutz von Kindern sowie Bildung. Die Organisation setzt sich mit ihrer Arbeit dafür ein, dass Bildungsangebote in staatlichen Schulen verbessert werden, häusliche Gewalt reduziert wird, und Mädchen und Frauen gestärkt und über ihre Rechte aufgeklärt werden. Die Tochterinitiative IDeA (Institute of Development Action), wo Franziska hauptsächlich tätig sein wird, bietet Fortbildungen und Trainings für den zivilgesellschaftlichen Sektor an, um die langjährigen Erfahrungen von the ant mit anderen Nichtregierungsorganisationen zu teilen und Unterstützungsnetzwerke in der Region und darüber hinaus zu stärken. Zusätzlich führt IDeA Weiterbildungen durch zu den Themen Gendergerechtigkeit, Leadership und Konsensbildung, Gemeindeentwicklung und Kinderrechten. Die Initiative ist in engem Kontakt mit Regierungsorganisationen, um Interessen und Belange der Zivilgesellschaft in die staatliche Arbeit einzubringen. Durch das Praktikum möchte Franziska einen Einblick in die praktische Durchführung von Projekten vor Ort erlangen, neue (nicht eurozentrische) Perspektiven auf die Entwicklungszusammenarbeit erfahren und zivile Friedensbewegungen kennenlernen.

Download: Praktikumsbericht

2021

Simon Kaack studiert Politik- und Rechtswissenschaften im Bachelor an der Leuphana Universität Lüneburg. In seinem Studium fokussiert er sich auf Menschenrechtsfragen in Südostasien, deren juristische Durchsetzung und ihrer Bedeutung auf Ebene der ASEAN. Durch das Praktikum beim Cambodian Center for Human Rights möchte er sein akademisches Wissen mit praktischer Menschenrechtsarbeit verbinden und dabei an einen früheren Freiwilligendienst in Kambodscha anknüpfen.

Praktikumsbeschreibung

Das Cambodian Center for Human Rights setzt sich für politische und gesetzliche Änderungen ein, die für die Förderung von Menschenrechten in Kambodscha notwendig sind. Dabei versucht es, Aktivist*innen und Gemeinden zu befähigen, selbst für ihre Rechte einzutreten. Einen besonderen Fokus legt das CCHR auf eine inklusive Teilhabe am rasanten Wirtschaftswachstum der letzten Jahre, das bislang oft zu Vertreibungen und Menschenrechtsverletzungen zugunsten privilegierter Kambodschaner*innen und ausländischer Investor*innen genutzt wurde. Daran anknüpfend beobachtet die Organisation Gerichtsverfahren und leistet Prozessberichterstattung, um die Etablierung einer freien, unabhängigen und fairen Justiz zu unterstützen. Neben dem Einsatz für digitale Rechte, nimmt die Organisation dabei auch Genderverhältnisse und die Repräsentation von Frauen in den Blick. Innerhalb dieser Projekte fördert das CCHR einen kollaborativen Ansatz und arbeitet mit diversen Partner*innenorganisationen zusammen. Simon verspricht sich von seinem Praktikum beim CCHR einen tieferen Einblick in das kambodschanische Rechtssystem und dessen Grenzen, besonders für marginalisierte Gruppen. Er freut sich darauf, von den Erfahrungen seiner Kolleg*innen lernen und von ihren Fähigkeiten profitieren zu dürfen.

Download: Praktikumsbericht

2020

Fabio Braun Carrasco

Fabio Braun Carrasco studiert den Masterstudiengang Global Studies an der Humboldt Universität zu Berlin. Im Rahmen des Masters absolvierte er Auslandssemester in Südafrika und Indien. Auch das Praktikum bei Focus on the Global South ist Teil des Studiums und soll Arbeitserfahrung mit Forschung verbinden. In Bangkok will er im Rahmen seiner Masterarbeit analysieren, wie thailändische Studierende sich im Leistungskonzept verorten. Dies soll dann mit anderen Regionen der Welt (konkret Indien und Deutschland) verglichen werden. Fragestellung dabei ist, ob die "Ideologie Leistung" dazu beiträgt, soziale Ungleichheit zu verschleiern.  

Praktikumsbeschreibung

Focus on the Global South hat den Anspruch, die sich rasant verändernde Welt aus der Perspektive des Global Südens zu verstehen. Diesem Ansatz liegt die Überzeugung zugrunde, dass von den aktuellen ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen betroffene Menschen selbst am besten befähigt sind, Gegenstrategien und Alternativen zu entwickeln. Dabei verbindet Focus akademische Arbeit mit Aktivismus und versucht, eine offene und gleichberechtigte Plattform für politisches Engagement zu schaffen. Dies ist besonders wichtig, da der asiatische Kontinent besonders stark von den neoliberalen Umstrukturierungen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts betroffen ist. Klimawandel und die Prekarisierung großer Teile der Bevölkerung sind die Folge. Dadurch nimmt soziale Ungleichheit stetig zu und die Durchsetzung demokratischer und partzipatorischer Rechte wird erschwert. Durch das Praktikum bei Focus Bangkok will Fabio einerseits einen Einblick in politische Arbeit von unten erhalten und dieses Umfeld gleichzeitig als Basis für die Forschung an seiner Masterarbeit nutzen.

2019

In diesem Jahr wählten wir zwei Bewerberinnen aus, die sich das Stipendium teilen.

Svenja Hübinger

Svenja Hübinger hat ihr Bachelorstudium der Kulturwirtschaft mit Schwerpunkt Südostasienkunde an der Universität Passau absolviert. Dabei lag ihr Fokus insbesondere auf dem Kultur- und Sprachraum Indonesiens sowie Themen der Entwicklungszusammenarbeit. Während ihres Studiums war sie in der Hochschulgruppe Projekt Südostasien aktiv, die sich mit gesellschaftspolitischen Themen Südostasiens auseinandersetzt sowie die kulturelle Vielfalt der Region vermitteln möchte. Ihr Auslandssemester absolvierte sie an der Universitas Atma Jaya Yogyakarta. Ab März 2019 wird sie für ein Praktikum bei der Nichtregierungsorganisation ROLE Foundation erneut für drei Monate nach Indonesien gehen.

Praktikumsbeschreibung

Die ROLE Foundation – was für River, Ocean, Land und Ecology steht – wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, die Ozeane von Müll zu befreien, welcher vom balinesischen Festland stammt. Ursache für den hohen Grad an Verschmutzung sieht die NRO zum einen im mangelhaften Abfallmanagement auf der Insel, sowie in der fehlenden Bildung bezüglich der Umweltproblematiken. Und genau da setzt zum einen das Community- und Bildungszentrum mit „Zero Waste to Oceans Initiativen und Umweltbildungsmaßnahmen der NRO, sowie das Bali Wise Projekt an. Letzteres hat sich zur Aufgabe gemacht, Frauen aus marginalisierten Gemeinden auszubilden, um diese als Multiplikatorinnen fungieren zu lassen. Ziel ist es, dass diese nicht nur Teile ihres Lohns, sondern auch Fähigkeiten und Wissen in ihre Kommunen zurück fließen lassen und somit nachhaltigere, zukunftsfähige und umweltbewusste Gemeinschaften kreieren.

Bali fungiert quasi als ein zentraler Wissenshub Indonesiens in Bezug auf nachhaltige, ökologische und umweltpolitische Initiativen. Mit dem Praktikum strebe ich an, nicht nur lokale Gemeinden zu stärken, Frauen zu befähigen und die Abfallproblematik anzuvisieren. Ich möchte darüber hinaus auch einen Wissensaustausch generieren, welcher nicht nur ganz Indonesien erfasst, sondern auch bis nach Deutschland gelangt.  

In diesem Sinne möchte ich ein eigenes Social Business etablieren, mit Hilfe dessen ich die Brücke zu meinem Praktikum in Indonesien schlagen kann. Momentan entwerfe ich Yogataschen bzw. Tragegurte aus recycelten Plastiktüten. Frei nach dem Motto „Mach etwas aus dem Plastik, bevor es in unseren Ozeanen landet“ strebe ich an, im Rahmen meines Praktikums mit lokalen Weberinnen alte Plastiktüten wiederaufzubereiten um diese in Deutschland zu verkaufen. Ziel ist es, balinesische Kunsthandwerkerinnen finanziell zu fördern, sowie mit NROs und Initiativen aus dem Nachhaltigkeitsbereich zu kooperieren und diese wiederum zu unterstützen. Gleichzeitig möchte ich darauf aufmerksam machen, dass auch Deutschland als vermeintlicher Recycling-Meister zu viel Plastikmüll produziert.

Samia Akhter-Khan

Samia Akhter-Khan studiert Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie forscht und arbeitet im Rahmen ihrer Masterarbeit in Myanmar zu Langzeitversorgungssystemen für ältere Menschen. Seit 2014 ist sie in der Entwicklungszusammenarbeit aktiv und setzt sich im studentischen Verein Études Sans Frontières - Studieren Ohne Grenzen Deutschland e.V. für Hochschulbildung in Kriegs- und Krisenregionen ein. Bei ihrer ersten Reise nach Myanmar im Jahr 2017, im Anschluss an ihr Auslandssemester in Hong Kong, lernte sie in der Stadt Myeik die kleine, aber wachsende lokale Nicht-Regierungs-Organisation Metta Let Kann kennen. Da sie von der mutigen Arbeit und den engagierten Mitgliedern der Organisation begeistert war, beschloss sie, dort ein Praktikum zu machen.

Praktikumsbeschreibung

Metta Let Kann setzt sich für Menschenrechte und Minderheiten, insbesondere Muslim_innen, in der gesamten Tanintharyi Region ein. Schwerpunkte der Projekte liegen auf religiöser Interfaith-Arbeit und der Bekämpfung von Korruption, Fake News und Hate Speech, sowie der Forschung und Projekten zu (fehlenden) Identifikationsdokumenten. Seit 2014 haben sie unter der Leitung von Ko Arkar Oo ein weitreichendes Netzwerk aufgebaut, welches aus Organisationsmitgliedern aus Myeik und umliegenden Dörfern, kommunalen Organisationen, Vertreter_innen von Religionen, Polizei, Militär, sowie Anwält_innen und Politiker_innen besteht. Über dieses Netzwerk verfolgen sie das Ziel von Frieden und Entwicklung in der Region. In Myanmar – einem Land, in dem es viel ethnische und religiöse Diversität gibt - besteht durch Fake News und Hate Speech auf sozialen Netzwerken, und dem Militär immer noch an der Macht, eine ständige Gefahr der Zuspitzung von religiösen Konflikten und Diskriminierung. Die politische Situation und Ausschreitungen im Rakhine State, von denen die internationale Presse berichtet, ist nur die Spitze des Eisbergs und ein kleiner Ausschnitt des tatsächlichen Problems und der Unterdrückung von nicht burmesisch-buddhistischen Menschen in ganz Myanmar. Angesichts der im Jahr 2020 anstehenden Wahlen befindet sich Myanmar in einer kritischen Zeit, in der es besonders wichtig ist, nach Zusammenarbeit zwischen allen Religionen zu streben und zum Friedens- und Entwicklungsprozess beizutragen.

 

Im Anschluss an ihren Forschungsaufenthalt für die Masterarbeit wird Samia Akhter-Khan dieses Jahr ein viermonatiges Praktikum bei Metta Let Kann absolvieren. Insbesondere lokale Nicht-Regierungs-Organisationen, wie Metta Let Kann, können von einem Nord-Süd-Austausch und internationaler Aufmerksamkeit in vielerlei Hinsicht profitieren. Die internationale Medienberichterstattung ist bisher sehr einseitig und konzentriert auf einen bestimmten Konflikt, der das aktuelle Bild von Myanmar als Land vorrangig prägt. Verschärft wird dies durch die eingeschränkte Pressefreiheit in Myanmar, welche die Berichterstattung vor Ort erschwert. Die Arbeit für Metta Let Kann wird es Samia Akhter-Khan ermöglichen, das erworbene Wissen über die Situation, besonders in Hinsicht auf Menschenrechte, in Deutschland zu teilen und die Organisation bekannter zu machen. Dies wird entweder über persönliche Gespräche passieren, oder aber auch über Artikel und Vorträge innerhalb des Myanmar Institut e.V., bei dem Samia Akhter-Khan Mitglied ist. Zusätzlich wird Samia Akhter-Khan Metta Let Kann im Rahmen ihres Praktikums dabei unterstützen, neue internationale Partner aus verschiedenen Ländern zu finden. Langfristig soll so das Spender- und Partnernetzwerk der Organisation ausgebaut werden, damit Metta Let Kann finanziell und persönlich, durch z.B. neue Praktikant_innen, unterstützt werden kann, die selbst über den Friedensprozess dort lernen können.

2018

Linda Kühne ist freiberufliche Mediendesignerin in Dresden und betreibt eine soziale Initiative in Nepal. Auf ihren Reisen lernte sie das Media Arts Collective Sattya erstmals kennen. Sattya ist eine von Nepali Kreativen und Künstler*innen gegründete Organisation, die künstlerische Arbeiten verwirklichen, Menschen miteinander vernetzt und Dialog ermöglicht um politische und soziale Botschaften mit aktueller Relevanz für Nepals Gesellschaft nach außen in die Öffentlichkeit tragen. In den vergangenen 2 Jahren kam es durch ihren Beruf der Mediendesignerin und ihrem Projekt in Nepal zwischen Linda Kühne und Sattya immer wieder zu Schnittstellen.

Linda Kühne sieht in einem Praktikum bei Sattya eine wichtige Möglichkeit ihre Fähigkeiten und ihren Beruf mit sozialem Engagement zu verbinden. Sie hofft dadurch die Menschen und das gesellschaftliche Gefüge in Nepal und dem Kathmandu Tal im Speziellen besser verstehen zu können, in Zusammenarbeit mit einem lokalen Künstlerkollektiv tolle und auf dieses Gefüge bezogene Projekte initiieren zu können und dadurch viel für ihre Arbeit als Grafikdesignerin, soziale Aktivistin und einfach als Mensch mitzunehmen.

Download: Praktikumsbericht

2017

Tara da Lanca studiert internationale soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg im fünften Semster. Dieses absolviert sie als praktisches Auslandssemster in Nepal. Um ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der interkulturellen Studien zu vertiefen, unterstützt sie die Arbeit des Bikalpa Artcenter in Kathmandu. Das alternative Kunstzentrum schafft einen Zugang zur Kunst für die heute teils apathische Gesellschaft. Das Ziel Aufmerksamkeit auf soziale Probleme zu lenken erreichen sie durch die langfristige Wirkung diverse Kunstprojekte.
Es ist mit Tara geplant ein Projekt im Bereich der Kunsttherapie auf die Beine zu stellen.  Ziel des Projekts ist es den leidenden Menschen durch Zugang zu Kunst den Weg zur Selbsttherapie zu weisen, Menschen zu vernetzen auf lokaler und internationaler Ebene.

2016

Franziska Linke studiert Südasienstudien und Politikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ihr Schwerpunkt liegt neben dem Erlernen von Sprachen im Bereich der Konfliktforschung. Von September bis Januar wird sie für viereinhalb Monate in Indien sein und ein Praktikum bei der Nichtregierungsorganisation Prayatn in Rajasthan machen. 

 

Praktikumsbeschreibung

Trotz des seit 1986 existierenden gesetzlichen Verbots von Kinderarbeit arbeiten noch heute etwa 12,6 Millionen minderjährige Kinder in Indien. Gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl von 1,2 Milliarden mag das ein geringer Anteil sein; dies ändert jedoch nichts an der harten Lebensrealität der Betroffenen.

Kinderarbeit ist weiterhin Realität, die sich mehr oder minder im Schatten der Gesellschaft abspielt. Dabei gilt das im Norden gelegene Rajasthan als einer der Bundesstaaten, in denen die Praxis der Kinderarbeit am häufigsten vorkommt. Das hat vielfältige Hintergründe, zu denen extreme Armut, eine stark ausgeprägte Geschlechterungleichheit, Kindesheirat, Diskriminierung von Frauen und Kindern und eine mangelnde Bildungsinfrastruktur zählen. Diese Probleme werden teils durch die Betreibung illegaler Minen verschärft, in denen Frauen und Kinder schwerste körperliche Arbeit für einen geringfügigen Lohn verrichten. In den Projektdörfern arbeiten fünfzehn Prozent der Kinder unter 16 Jahren in illegalen Rotsteinminen unter prekären Arbeitsbedingungen.

An dieser Stelle setzt die Nichtregierungsorganisation (NRO) Prayatn, die sich für Gerechtigkeit und soziale Gleichheit innerhalb der Gesellschaft einsetzt, an. Durch wirksame Öffentlichkeitsarbeit wird einerseits in den Dörfern und Städten das (Un-)Rechtsbewusstsein für Kinderarbeit gestärkt. Andererseits sollen die Betroffenen so unterstützt werden, dass sie durch die Projekte in die Lage versetzt werden, selbst  Initiative zu ergreifen, um eigenständig den Teufelskreis der extremen Armut und Abhängigkeit zu entkommen. Dies geschieht durch einen starken Einbezug der Betroffenen selbst. In sogenannten "Bal Manchs" (ein Forum, das Kraft stiften soll) finden sich Kinder zusammen, die über ihre widerfahrenen Probleme und über ihnen zustehende Kinderrechte diskutieren. In den "Bal Adhikar Manchs", dem entsprechenden Zusammenschluss von Erwachsenen, werden diese Probleme ebenfalls aufgegriffen. Darüber hinaus kontrollieren sie die Wahrung der eigens aufgestellten Kinderrechte in ihren Dörfern.
Aus der Sicht vieler Familien "lohnt" sich ein Schulbesuch aufgrund eines Mangels an oder des Nichterscheinens von Lehrern, häufig langer Schulwege und fehlender sanitärer Anlagen, nicht. Die Anzahl der Schulabbrecher ist noch immer sehr hoch. Dem wird im Rahmen des Projektes ebenfalls entgegengewirkt, indem die Bildung qualitativ verbessert wird.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind die Brückenkurse: für Kinder, die durch schwerste körperliche Arbeit zum Familieneinkommen beigetragen haben, ist der für Kinder "normale"  Alltag fern. Häufig haben sie große Schwierigkeiten, sich wieder daran zu gewöhnen Kind zu sein und an den Schulallag, der häufig mit langem disziplinierten Stillsitzen und Büffeln verbunden ist. Die Brückenkurse stellen einen Raum dar, in denen Versäumtes wiederholt und auf die Belange der Kinder eingegangen wird, damit sie sich (wieder) daran gewöhnen können. Außerdem versucht Prayatn durch die Förderung einkommensschaffender Maßnahmen, den betroffenen Familien eine Alternative zu bieten, sodass sie nicht mehr auf die teils unter sklavenähnlichen Bedingungen stattfindende Minenarbeit angewiesen sind.

Während meines Praktikums werde ich in der Brückenschule untergebracht und voraussichtlich hauptsächlich in der Dokumentation tätig sein In diesem Zusammenhang werde ich mich intensiv mit den vielschichtigen Armutsursachen und damit u. a. mit den sozioökonomischen und politischen Verhältnissen auseinandersetzen. Häufig wird, gerade in der "deutschen" öffentlichen Wahrnehmung, mit Armut ein fatalistisches, nicht lebenswertes Leben verknüpft, welches die Betroffenen automatisch in die Opfer-Schublade steckt. Armut ist jedoch, zumindest meiner Erfahrung nach, vielgestaltig und auch in einen spezifischen Kontext eingebettet. Die Betroffenen sind nicht zwangsläufig die "ohnmächtigen Opfer", sondern haben eigene Vorstellungen vom Zustand und den Ursachen ihrer Lage. Mit meinen im Studium erworbenen Sprachfähigkeiten in Hindi würde ich diesen Kontext gerne näher untersuchen und dabei auch die theoretischen und methodischen Kenntnisse  einbringen und kritisch hinterfragen.

Das Praktikum ermöglicht es mir, an der Schnittstelle zwischen den im Studium vermittelten, häufig eher abstrakten Kenntnissen und der praktischen Lebensrealität zu arbeiten. Dieses Wissen werde ich sicherlich in meinen weiteren Studienverlauf integrieren können und in mein gesellschaftspolitisches Engagement einbringen.

 

Kontaktdaten der Organisation:

Prayatn Sanstha
68/337, Pratap Nagar, Sanganer,
Jaipur - 302033, Rajasthan,
India
www.prayatn.org

2015

Bastian Drendel studiert Südasienstudien an der Ruprecht-Karls Universität in Heidelberg. Schon zu Beginn seines Studiums legte er den Fokus auf die tamilische Sprache und im Fach Politische Wissenschaft Südasiens auf die politischen und sozialen Missstände Sri Lankas. Er absolviert ein Praktikum beim Action Forum for Social Development in Sri Lanka.

Praktikumsbeschreibung

Die Entwicklungsmöglichkeiten in dem vom Bürgerkrieg am Stärksten betroffenen nordöstlichen Inselteils Sri Lankas waren in den letzten drei Jahrzehnten erheblich beeinträchtigt. Vor allem das Bildungssystem ist stark marodiert und bietet Jugendlichen und Kindern aus Familien mit geringen finanziellen Mitteln kaum eine Möglichkeit ihren Schulabschluss zu bewerkstelligen.

Ich setze mich daher seit Beginn meines Studiums für Studieren Ohne Grenzen e.V. ein. Dort war ich u.a. am Aufbau eines Stipendienprogramms für vom Bürgerkrieg in Sri Lanka betroffene Jugendliche beteiligt. Mit dem Programm verhelfen wir Jugendlichen im Raum Trincomalee zum Studium der Informationstechnologie am Institut Infinity Centre for Higher Studies. Ein weiteres Stipendienprogramm unterhält der Verein auxilio Venire e.V. Deren Stipendiaten werden vor Ort von ihrer Partnerorganisation dem Action Forum for Social Development betreut. Dieses Programm zielt darauf ab, durch den Tsunami im Jahr 2004 verwaisten Jugendlichen die Schul- und universitäre Bildung wie auch medizinische Versorgung zu ermöglichen. Im Moment beträgt die Zahl der Stipendiaten ungefähr 60.

Zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Organisationen und zur Verbesserung des Stipendienprogramms bewarb ich mich als Praktikant am Action Forum for Social Development. Meine Aufgabe in Nintavur, Sri Lanka wird es sein, mich mit den Stipendiaten und ihrem sozialen Umfeld auseinanderzusetzen. Für mögliche Reibungsfelder interkultureller und sozialer Art sind Lösungsvorschläge zu erarbeiten und zu diskutieren.

Auch zu beachten sind Beschränkungen, die das unzureichend entwickelte Schulsystem Sri Lankas auferlegt, um somit einen Optimierungsprozess zu initiieren, der die Stipendiaten möglichst zielgerichtet und erfolgversprechend an die Universität führt. Denn ungleich dem System in Deutschland erhält ein Bewerber an einer Hochschule in Sri Lanka lediglich eine Chance landesweit immatrikuliert zu werden. Wird der Bewerber abgelehnt, gibt es an keiner anderen Universität eine zweite Chance. Da höhere Bildung für Sri Lanka nach dem Wiederaufbau von enormer Bedeutung ist, muss hier eingegriffen und den betroffenen Schülern auf ihrem Weg geholfen werden. In diesem Zusammenhang ist es mir ein großes Bedürfnis, meinen Teil zur nachhaltigen Entwicklung dieses Landes beitragen zu können. Die Erfahrungen, die ich im Rahmen des Praktikums machen werde, möchte ich sowohl in meine Bachelorarbeit einfließen lassen als auch in meine Freiwilligenarbeit bei Studieren ohne Grenzen e.V. einbringen.

2014

Larissa Ranft hat ein Bachelorstudium in Germanistik und Kultur- und Sozialanthropologie in Münster absolviert. Seit Oktober 2013 studiert sie Ethnologie und Transcultural Studies im Master an der Ruprecht-Karls Universität in Heidelberg. Schwerpunkte ihres Studiums bilden die Geschlechterforschung und Religionsstudien mit dem regionalen Fokus auf Südasien / Südostasien.

Praktikumsbeschreibung:

Der regionale Bereich Südasien / Südostasien ist – bedingt durch meine bisherige akademische Laufbahn, wie auch meiner persönlichen Erfahrung und Auseinandersetzung mit diesen Regionen – der Forschungsbereich, in dem ich mich hinsichtlich meiner zukünftigen Betätigung als Ethnologin verankert sehe. In meinem Forschungsvorhaben steht die Verflechtungen von sozialen Geschlechtskonstruktionen, Ethnizität, Religion und damit verbundenen Gesellschaftsstrukturen im Vordergrund.

Das von mir angestrebte Auslandspraktikum in Yogyakarta (auf Java in Indonesien) verfolgt diesen Forschungsschwerpunkt. So werde ich in Yogyakarta für den Zeitraum von sechs Monaten (September 2014 – März 2015) ein Praktikum bei der Frauenrechtsorganisation „Rifka Annisa“ absolvieren und die Organisation in allen Belangen unterstützen. Entstanden aus einem Frauenhaus ist die Organisation seit dem Jahr 2005 offiziell als Nichtregierungsorganisation in Indonesien anerkannt und dort derzeit eine der größten nationalen Frauenrechtsorganisationen.

Diskriminierung, Gewaltausübung und Benachteiligung von Frauen in der Gesetzesgrundlage, wie auch im alltäglichen Leben, gehören leider auch im 21. Jahrhundert in Indonesien zur Praxis. Geschlechtsspezifische Diskriminierung und Unterdrückung, sowie der Mangel von Frauen in öffentlichen Entscheidungspositionen (wie in der Politik oder den Medien) sind weit verbreitet. Um an diesem Zustand etwas zu verändern und Frauen mehr Autonomie zuzusprechen, müssen gesellschaftspolitische und soziale Prozesse in den Gang gesetzt werden und beide Geschlechter eng zusammenarbeiten. Durch wirksame Öffentlichkeitsarbeit möchte „Rifka Annisa“ gesellschaftliche Debatten anstoßen und die Öffentlichkeit für Themen wie „Gewalt gegen Frauen“ verstärkt sensibilisieren. Hierzu gehört vor allem das Abbauen von Vorurteilen und Stereotypen bezüglich der Geschlechterrollen, um so eine geschlechtergerechte Gesellschaft möglich zu machen. Durch das Einbeziehen von sowohl Männern als auch Frauen soll Raum für Debatten gegeben und gegenseitiger Austausch und Vernetzung ermöglicht werden. In einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft wie in Indonesien – die sich darüber hinaus noch über eine Vielzahl regionaler Eigenheiten auszeichnet – stellen sich diese Bemühungen als langwierig und schwierig, aber auch als ein sehr spannender und lehrreicher Prozess dar.

Mein Tätigkeitsfeld innerhalb der Organisation wird den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit beinhalten, die Unterstützung psychologischer und rechtlicher Beratungen für von Gewalt betroffenen Frauen, die Betreuung des Frauenhauses, das Durchführen von Aufklärungsseminaren und Präventionskampagnen mit der Bevölkerung, sowie die Organisation spezifischer Beratungs- und Aufklärungskurse für Männer. Darüber hinaus führt „Rifka Annisa“ breite aufklärende Anti-Gewalt-Kampagnen in der Öffentlichkeit durch und verbreitet diese via elektronischer Medien (Fernsehshows, Radioshows, Onlinevideos). Eine der Herausforderungen innerhalb dieser Arbeit ist es, nicht nur eine gebildete Oberschicht, sondern auch ärmere Bevölkerungsschichten zu erreichen und mit einzubeziehen. Daher versucht die Organisation mit ihren Projekten und Aktionen sowohl auf einer Makro- wie auch auf einer Mikroebene gesellschaftlich zu agieren.

Ich sehe bei diesem Auslandspraktikum die Chance, den Bereich der sozialen Arbeit, der Frauenrechtsarbeit, als auch meine regionalen und inhaltlichen Schwerpunkte innerhalb der Ethnologie auf sinnvolle Weise miteinander zu verbinden.

So möchte ich die Menschen vor Ort in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen und ihnen durch meine bisherigen praktischen Erfahrungen innerhalb der Frauenrechtsarbeit, sowie durch meine theoretischen Kenntnisse durch das Studium eine helfende Hand sein. Ein 'in-Bewegung-setzen' tiefgreifender, gesellschaftspolitischer Veränderungen scheint in meinen Augen nur möglich, wenn Frauen und Männer gemeinsam in diese Prozesse und Thematik einbezogen werden – um festgeschriebene Geschlechterbilder und -rollen zu thematisieren, zu reflektieren und zu hinterfragen. In meinen vergangenen Praxiserfahrungen innerhalb der Frauenrechtsarbeit habe ich gelernt, dass Frauen langfristig durch die Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Autonomie sehr geholfen wird. Es ist in meinen Augen ein erster wichtiger Schritt, sie durch spezifische Beratungs- und Betreuungsangebote auf ihre Rechte und Möglichkeiten aufmerksam zu machen und sie darin zu bestärken. Auf diese Weise können sie unabhängiger und eigenverantwortlicher handeln und bestehende unterdrückende Gesellschaftsstrukturen in Frage stellen.

Die Kenntnisse und Daten, die ich in meinem Praktikum in Yogyakarta sammeln werde, werden darüber hinaus eine der Grundlagen meiner abschließenden Studie des Masterstudiums bilden.

Ich plane, während meiner Tätigkeit vor Ort die Möglichkeit zu wahrzunehmen, Daten für meine Masterarbeit zu sammeln, die ich im thematischen Bereich der „gendered spaces“ verfassen möchte. So werde ich innerhalb meiner Praktikumsarbeit Interviews mit den Angestellten und Experten von „Rifka Annisa“ führen und diese hinsichtlich der Thematik der „gendered spaces“, der Frauenrechtslage, Geschlechterbilder und -gleichheit in Indonesien befragen. Auch mit der lokalen Bevölkerung plane ich, Gespräche zu führen, um in meiner Forschung ein Meinungsbild von Männern und Frauen verschiedener Altersstufen und gesellschaftlicher Schichten abbilden zu können.

Ich erhalte seit einigen Monaten Sprachunterricht in Indonesisch und werde diesen bis zu Beginn meines Praktikums weiterführen. Zudem werde ich vor Beginn meines Auslandspraktikums in Yogyakarta einige Wochen Sprachunterricht erhalten und diesen auch während meiner Arbeit weiterverfolgen, um mich mit den Menschen vor Ort auf optimale Weise verständigen und innerhalb verschiedener Gesellschaftsschichten agieren zu können.

Ferner werde ich nach Beendigung meiner Arbeit einen Bericht und eine Präsentation für das ethnologische Institut der Ruprecht-Karls Universität Heidelberg verfassen, meine Arbeit dort vorstellen und meine Daten auf der Homepage des Instituts anderen Studierenden zur Verfügung stellen.

Kontaktdaten der Organisation:

„Rifka Annisa“ (Women's Crisis Centre)

Jln. Jambon IV, Kompleks Jatimulyo Indah

Yogyakarta 55242 Indonesia

http://www.rifka-annisa.org/en/

2013

Cosima Werner ist Studentin an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen/Nürnberg im Masterprogramm Kulturgeographie. Sie absolvierte ihr Praktikum in Jakarta. Ergebnisse ihres Aufenthaltes wurden veröffentlicht in der Zeitschrift "Pacific Geographies" unter dem Titel "Green Open Spaces in Indonesian cities: schisms between law and practice"

 

Projektbeschreibung:
United Cities Local Government Asia Pacific (UCLG ASPAC) ist ein Verband, in dem lokale Regierungen aus der Region Südostasien und Pazifik im Austausch miteinander und zu wissenschaftlichen Institutionen und Organisationen stehen und deren Kommunikation unterstützt wird. Dabei werden Prinzipien des Good Governance forciert sowie ökonomischen Aspekten besonders soziale und kulturelle Themen angesprochen. Gleichzeitig ist es Ziel die Präsenz der lokalen Regierungen gegenüber internationalen Organisation zu stärken.

Derzeit arbeitet UCLG ASPAC an einer Entwicklung eines Projekt, dass die Mitglieder des Verbandes in Fragen rund um den Klimawandel darüber informiert, welche Programme und Projekte in der Region initiiert wurden, um den Klimawandel entgegen zu treten.

Innerhalb der UCLG ASPAC Climate Change Initiative ist es meine Aufgabe darzustellen, inwiefern lokale Regierungen indonesischer Städte versuchen ihre Städte durch das Pflanzen von Bäumen und der Entwicklung von offenen (und öffentlichen) Grünflächen nicht nur zu verschönern, sondern vor durch die Entwicklung solcher (re)greening-Flächen dem Klimawandel auf der Mikroebene entgegenzuwirken. Das indonesische Gesetz 26/2007 sieht vor, dass 30 % urbaner Flächen grün sind. Davon sollen 10 % von auf privaten Flächen verwirklicht werden und weitere 10 % öffentlich zugänglich sein, während die anderen 10 % ungeklärt bleiben. Diese entstehen aber u .a. durch die Bepflanzung von Flussufern und grünen Mittelstreifen auf mehrspurigen Straßen. Diese zeitlich unbestimmte Zielsetzung wurde bisher in keiner der Städte erreicht.

Es stehen drei Akteursgruppen im Fokus des Projekts: lokale Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen und gesellschaftliche Vereinigungen, wie Nachbarschaftsverbände. Positive Beispiele, die versuchen mit den Herausforderungen im Umgang mit urbanen Grünflächen umzugehen, gibt es dennoch und werden im Rahmen meiner Tätigkeit bei UCLG ASPAC im besonderen Fokus stehen. In Form eines Berichtes werden die Ergebnisse den Partnern und Mitgliedern von UCLG ASPAC zugänglich gemacht.

2012

In diesem Jahr ist kein Stipendium vergeben worden.

2011

Alfhild Böhringer hat Sozialwissenschaften und Politische Theorie in Berlin und Edinburgh studiert. Sie arbeitet zurzeit beim Cambodian Center for Human Rights in Phnom Penh, einer unabhängigen Organisation, die Menschenrechte in Kambodscha verteidigt und fördert.

Im Rahmen des Praktikums arbeitet sie an einer Studie über den Einfluss von Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) auf Demokratie und Menschenrechte in Kambodscha. ICT’s werden für eine aufgeklärte Zivilgesellschaft und zur Mobilisation von Netwerken immer wichtiger, gleichzeitig versuchen Regierungen deren Nutzung massiv einzuschränken. Auch in Kambodscha begrenzt die Regierung zunehmend die Presse- und Meinungsfreiheit. Welchen Einfluss Online Netzwerke, Blogs aber auch Mobiltelefone haben soll deshalb genauer untersucht werden.

2010

Marietta Grimm ist Studentin der Erziehungswissenschaften und Friedens- und Konfliktforschung an der Philipps-Universität Marburg. Sie absolviert ihr Praktikum beim Psychosocial Support and Children’s Rights Resource Center (PSTCRRC) in Manila.

Ihre Arbeit ist Teil der vom PSTCRRC geleiteten und koordinierten auf vier Jahre angelegte internationalen Studie über die psycho-sozialen Auswirkungen von ‚Domestic Work’ auf Kinder („Investigating the Psychosocial Effects of Domestic Work on Children“). So genannte ‚Child Domestic Worker“(CDWs) sind Kinder unter 18 Jahren, welche in einem Haushalt außerhalb ihrer eigenen engsten Familie arbeiten und dort Hausarbeiten verrichten oder sich beispielsweise um die Kinder der Arbeitgeber kümmern. Die CDWs sind häufig von Ausbeutung bedroht und werden meist schlecht oder gar nicht entlohnt.

2009

Mitte Februar wurde zum sechsten Mal das Anke-Reese-Stipendium vergeben, mit dem Praktika junger Menschen in einer asiatischen NRO unterstützt werden. Dieses Jahr fiel die Entscheidung auf Stephanie Peter, die für sechs Monate das Projekt "Growing Together" in Yangon (Burma) unterstützt. Es handelt sich dabei um eine Organisation, die Vorschulkindern aus einkommensschwachen Familien Betreuung und Unterricht in englischer Sprache anbietet. Leider mußte das Praktikum frühzeitig abgebrochen werden, da die Schule von den Behörden geschlossen wurde. Ihnen war der Besuch der Schule durch Ausländer ein Dorn im Auge.

2008

Lilli Breininger ist Studentin der Soziologie und Ethnologie. Sie schreibt: "Mein Fokus liegt auf Internationalen Beziehungen und Entwicklungsländer. Angesichts meiner philippinischen Wurzeln interessiere ich mich für indigene Gruppen auf Mindanao, der südlichsten Insel der Philippinen.

Die lokale NGO „Initiatives for International Dialogue“ (IID) bietet mir einen direkten Kontakt zu einheimischen Gruppen. Zusammen mit IID möchte ich verschiedene Dörfer besuchen, Experten befragen und an aktuellen Projekten teilnehmen, wie dem „Knowledge, Information and Communications Program“ und dem „Right to Self-determination Program“. Ich möchte die NGO soweit es geht einerseits mit meinen fachlichen Kenntnissen meines Studiums und andererseits mit der Sichtweise einer Halb-Filipina unterstützen.

Nach dem Praktikum werde ich meine Erfahrung und die gesammelten Daten an das Philippinenbüro weitergeben."

2007

In diesem Jahr hat Oda Riehmer das Stipendium erhalten. Die Studentin der Kommunikationswissenschaft und Germanistik aus Bamberg wird von Ende März an für drei Monate in Kambodscha sein. In der Hauptstadt Phnom Penh macht sie ein Praktikum bei der lokalen NRO COMPED.

Dort wird es ihre Aufgabe sein, das Projekt „Medien und Demokratisierung“ der NRO mit Hilfe der Fachkenntnisse aus ihrem Studium zu unterstützen. COMPED will untersuchen, inwiefern die Presse und der Rundfunk den bisher nicht immer gradlinigen Transformationsverlauf begleiten. Können Massenmedien die Demokratisierung in Ansätzen so unterstützen, wie sie es beispielsweise in unserem eigenen Land tun?

Dazu wird die NRO mit der Unterstützung von Oda Riehmer empirische Untersuchungen durchführen, Journalisten und Rezipienten befragen und die Ergebnisse auswerten. Außerdem wird Oda Riehmer auch Einblicke in die anderen Projekte der NRO bekommen: wie z.B. das Umweltbildungszentrum, die Kompostierungsanlage, die Patenschaften und Schulprojekte.

Ihre Erfahrungen wird Oda Riehmer nach ihrer Rückkehr in die Arbeit der thüringisch-kambodschanische Gesellschaft einbringen.

2006

Silvia Stockum ist bis Ende des Jahres Praktikantin in der Organisation Nishtha, einem ländlich gelegenen Zentrum für Gesundheitsprävention, Umweltbildung und Frauen-Empowerment. Nishtha befindet sich im Kangra Tal, am südlichen Rand des Himalayas im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Ihre Tätigkeiten bestehen hauptsächlich in der ökologischen und kulturellen Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Frauen.

Nishtha möchte ein neues Jugendprogramm für das Bildungs- und Gemeindezentrum entwickeln. Silvia Stockums Aufgaben bestehen darin, die Bedürfnisse und Interessen der lokalen Jugendlichen mit ihnen herauszuarbeiten um daraufhin entsprechende Bildungsprogramme zu entwickeln und durchzuführen. Die Themen umfassen Ökologie, Gesundheit, Ernährung, Sport und Kultur (insbesondere geht es hier auch um die Schaffung eines kulturellen Bewusstseins gegenüber den schwindenden regionalen Traditionen). 

In einem eigenen Projekt möchte sie sich mit dem politischen Bewusstsein der Jugendlichen und jungen Erwachsenen auseinandersetzen, mit ihnen neben den regionalen auch globale politische und wirtschaftliche Tendenzen betrachten und diese auf kreative und anschauliche Weise bearbeiten. Im Bildungszentrum gibt es außerdem eine Bibliothek, die allerdings bisher nicht entsprechend genutzt wird. Silvia Stockum wird bei der Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes mithelfen, welches der Frage nachgeht, wie Jugendliche Freude am Lesen gewinnen und sich auf diese Weise weiterbilden können.

2005

In diesem Jahr hat sich das Auswahlgremium für Henriette Mathieu entschieden, die seit Mitte Februar 2005 ein viermonatiges Praktikum in Dhaka (Bangladesh) bei der NGO Nari Maitree absolviert. Im Rahmen ihres Masterstudienganges "Theatre and Media for Development" in Winchester/England setzt sie ihr Wissen in Dhaka insbesondere im Bereich Frauen- und Kinderrechte ein. In Deutschland arbeitet Henriette Mathieu u.a. in der Berliner entwicklungspolitischen Straßentheatergruppe "Piquete" mit.

In ihrem Praktikumsbericht finden Sie Ihre nähere Einzelheiten über das Thema "Theater for Development", die Arbeit von Nari Maitree und die Tätigkeiten, die Frau Mathieu im Rahmen ihres Praktikums absolviert.

2004

Die erste vom Anke-Reese-Stipendium geförderte Praktikantin ist Janina Dannenberg aus Lüneburg. Sie hat jetzt mit dem einjährigen Praktikum bei REAPS (Rural Enlightment & Accretion in Philippine Society Foundation) auf den Philippinen begonnen.

Hier finden Sie Ihre Darstellung der im Rahmen des Praktikums geplanten Aktivitäten.